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Archiv-Artikel

„Garibaldi“ hinter Gittern

Molotowcocktails von Autobahnbrücken: 54-Jähriger wird wegen Erpressung eines Ölkonzerns verhaftet

Hamburg dpa/taz ■ Die Hamburger Polizei hat einen mutmaßlichen Millionenerpresser gefasst: Der am Mittwoch in Bardowick bei Lüneburg festgenommene 54-jährige Im- und Exportkaufmann aus Bayern hatte von einem Hamburger Mineralöl-Konzern vier Millionen Euro gefordert, teilte die Polizei gestern mit.

Der Mann hatte sich seit September schriftlich wie auch mehrfach telefonisch gemeldet und vier Millionen Euro gefordert. Falls nicht gezahlt würde, drohte er Brandanschläge auf das Unternehmen an. Außerdem wollte er Molotowcocktails von Autobahnbrücken schleudern.

In ersten Vernehmungen legte der 54-Jährige, der aus Schwarzenbach an der Saale stammt und sich in den Telefonaten „Garibaldi“ nannte, ein Teilgeständnis ab. Auf die Spur des Erpressers waren die Fahnder der Sonderkommission (Soko) „Garibaldi“ bei Verhandlungen über eine Geldübergabe gekommen.

Am Mittwochabend konnten Beamte des Mobilen Einsatzkommandos den Täter in Bardowick stellen. Sein Pkw wurde sichergestellt, anschließend die Wohnung des Mannes in Bayern durchsucht und ein Computer beschlagnahmt. „Der Tatverdächtige“, sagte eine Polizeisprecherin, „war äußerst mobil und hat bundesweit agiert“.

Zuvor hatten Kriminalbeamte in mehreren Bundesländern sowie in Tschechien vergeblich in dem Fall ermittelt. Gerade diese „hervorragende Zusammenarbeit“, lobte Soko-Leiter Reinhard Bromm, habe „diesen Erfolg möglich gemacht“.

Der Tatverdächtige sollte gestern dem Haftrichter vorgeführt werden.