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Archiv-Artikel

Lemke für starke Schulleiter

Professionelles Bewerbungsverfahren soll demokratische Direktoren-Auswahl ablösen

Von kawe

bremen taz ■ Ein neues Verfahren zur Bestallung von Schulleitern und die Stärkung ihrer Kompetenzen plant die Bildungsbehörde. Bislang müssen fünf Gremien ihr Votum abgeben, bevor die Bildungsbehörde einen neuen Schulleiter einsetzen kann: Schulkonferenz, Schülervertretung, Lehrerkonferenz, Elternbeirat, Ortsteilbeirat.

Der Versammlungsmarathon ist mühsam auch für die BewerberInnen, die vielen Voten sind weit entfernt von der Qualität einer Personalpolitik, wie sie für ein Unternehmen von der Größenordnung einer Schule selbstverständlich sind. Das soll anders werden, erklärte Bildungssenator Willi Lemke. Am 15. Dezember soll die Bildungsdeputation einen Gesetzentwurf beraten, mit dem die Schulleitung gestärkt werden soll – schon durch das Auswahlverfahren. Vorgesehen ist unter anderem ein „Findungsausschuss“, der eine Liste mit drei Kandidaten vorlegt – ähnlich,wie die Bewerbungskommission an der Uni.

Diese Findungskommission soll klein und qualifiziert besetzt sein: Die Schulaufsicht sitzt darin, zwei Vertreter der Schulkonferenz sowie zwei von Behörde und Zentralelternbeirat benannte Fachleute. Nur „aus wichtigem Grund“ darf die Bildungsbehörde von dem Vorschlag abweichen. Die von der Behörde eingesetzte Leitung soll dann die „Gesamtverantwortung“ für die Schule haben, insbesondere für die Qualitätsentwicklung des Unterrichtes. Auch disziplinarrechtlich soll die Schulleitung Rechte des Dienstvorgesetzten erhalten – und künftig Stimmrecht in der Schulkonferenz haben. Dass sie dort derzeit formal ohne Einfluss sitzt, ist ein Überbleibsel aus der Ära von Bildungssenator Scherf. kawe