Führungswechsel ist amtlich

BAHN Rüdiger Grube wird Chef der Bahn AG. Vorgänger Mehdorn erhält 4,9 Millionen Euro

BERLIN/ESSEN AP | Der Wechsel von Rüdiger Grube an die Spitze der Deutschen Bahn AG ist perfekt. Der Aufsichtsrat berief den bisherigen Daimler-Manager am Samstag zum Nachfolger von Hartmut Mehdorn, der im Zuge der Datenaffäre seinen Rücktritt angeboten hatte. Grube soll sein Amt am 1. Mai antreten – und die leidige Affäre schon in seinem ersten Monat aufklären. Er habe sich verpflichtet, „im Einvernehmen mit meinem Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Müller bis zum 1. Juni“ Transparenz über den Hergang der Bespitzelungen zu schaffen, sagte Grube. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) schloss weitere personelle Konsequenzen des Skandals nicht aus. Mehdorns Vertrag sollte bis Mitte 2011 laufen. Der scheidende Bahn-Chef erhält nach Angaben der Süddeutschen Zeitung noch 4,9 Millionen Euro. Diese Summe setzt sich aus dem vorgesehenen Grundgehalt und einer Durchschnittssumme der Boni der letzten Jahre zusammen. Laut Alexander Kirchner, dem Chef der Eisenbahnergewerkschaft Transnet, der selbst keine Zahlen nannte, handelt es sich nicht um „Sonderzahlungen, sondern [um] das, was ihm zusteht“. Vizeaufsichtsratschef Kirchner sagte, eine Privatisierung des Staatskonzerns sei zurzeit kein Thema.