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Archiv-Artikel

Auch in Ahlen Wehrdienst mit Qualen

In der örtlichen Westfalen-Kaserne sollen ebenfalls Rekruten misshandelt worden sein

AHLEN/BERLIN dpa ■ In der Westfalen-Kaserne in Ahlen (Kreis Warendorf) ist es zu einem weiteren Misshandlungsfall in der Bundeswehr gekommen. Dies sagte der Grünen-Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei gestern. Details zu Art und Umfang der Misshandlungen seien jedoch noch nicht bekannt. Walter Kolbow (SPD), parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, sagte dem Nachrichtensender n-tv, der Fall solle überprüft werden. „Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Hinweise kommen“, sagte er. Allerdings glaube er nicht, „dass es einen Sumpf gibt“.

Der Bundestags-Wehrbeauftragte Willfried Penner muss sich nach Bekanntwerden von Rekruten-Misshandlungen im westfälischen Coesfeld nun mit dem neuen Vorwurf beschäftigen.

Das Verteidigungsministerium geht im Misshandlungsfall bei der Bundeswehr in Coesfeld laut der Welt von 30 Tätern aus. In einem Bericht an den Verteidigungsausschuss schreibe das Ministerium, bisher seien in Coesfeld 30 Täter ermittelt worden, darunter ein Offizier und zehn Offizieranwärter. Ein Unteroffizier sei bereits aus der Bundeswehr ausgeschieden.

Das Verteidigungsministerium lässt nun in allen relevanten Bereichen der Bundeswehr den ordnungsgemäßen Ausbildungsablauf prüfen. In einer Woche lägen Ergebnisse vor, sagte ein Ministeriumssprecher gestern.