: Im Norden des Nordens: Die SPD
Nach der Barschel-Affäre übernahm die SPD die Regierung in Schleswig-Holstein – bei den Wahlen im Jahr 2000 wurde sie mit 43,1 Prozent und 41 Mitgliedern in der Fraktion wieder stärkste Kraft im Landtag. Die größte Partei im Land sind die Sozialdemokraten aber lange nicht mehr: Während die CDU sich stabil bei rund 33.000 Mitgliedern hält, ging es bei der SPD in den vergangenen Jahren stetig bergab auf heute rund 23.000 Genossen. Uneingeschränkt stolz auf ihre Spitze kann die Basis nicht sein: In den Jahren der roten und später rot-grünen Regierung verschwanden zahlreiche Arbeitsplätze, im Haushalt klafft eine riesige Lücke, die Schulden erreichen Rekordniveau. Die Opposition mahnt Reformstau und mangelnde Investitionsbereitschaft an – „rot-grüner Mehltau“ liege über dem Land, so der FDP-Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki. Die Sozialdemokraten sind dennoch hoffnungsvoll, dass sie es wieder packen – unter anderem Dank Heide Simonis, die auf einem Parteitag Ende Oktober mit 100 Prozent der Stimmen erneut zur Spitzenkandidatin gewählt wurde. est