piwik no script img

Archiv-Artikel

Hochzeit nicht nötig

Leverkusens Sparkasse will definitiv nicht mit Kölnern fusionieren. Sie will im Wettbewerb allein bestehen

KÖLN taz ■ Leverkusen hat sich entschieden. Die dortige Sparkasse will, wenn möglich, selbstständig bleiben. Eine entsprechende Einladung von Köln und Bonn, an den Fusionsgesprächen teilzunehmen, lehnten die Leverkusener damit ab.

Von den Fusionsplänen der Stadtsparkasse Köln, eine große Rheinische Sparkasse aus Bonn, Düsseldorf, Köln und Leverkusen zu gründen, habe er erst aus der Zeitung erfahren, sagte der Chef der Sparkasse Leverkusen, Manfred Herpolsheimer, der Nachrichtenagentur Reuters. Herpolsheimer sieht demnach „keine dringende Notwendigkeit“ für eine Fusion. Auch der Wegfall der staatlichen Haftungsgarantien 2005, die die Banken dem Wettbewerb aussetzt und als wichtiger Grund für die Fusionslust am Rhein gilt, mache den Leverkusenern keine Sorgen. „Wir sind am Markt gut aufgestellt“, so Herpolsheimer.

Damit hat sich schon die zweite Stadt den Kölner Fusionsplänen widersetzt, die als größte Fusion in der Geschichte der Sparkassen in die Geschichte eingegangen wäre. Auch für Düsseldorf sind die Fusionspläne erst mal erledigt, seit bekannt wurde, dass Köln mit Bonn fusionieren und die Verhandlungen zum 31. März 2004 zum Abschluss bringen will. „So tricksten die Kölner Düsseldorf übel aus“, wetterte der Düsseldorfer Express, Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin sprach von „Vertrauensbruch“.

Der CDU-Mann war vor allem deshalb verärgert, weil mit der Annäherung zwischen Köln und Bonn monatelange Geheimverhandlungen zwischen Köln und Düsseldorf scheiterten. Bei diesen Verhandlungen war eine Doppelspitze Köln-Düsseldorf vorgesehen, so dass Düsseldorf „Lokführer, aber nicht Beifahrer“ (Erwin) gewesen wäre. Bei der Fusion mit der Bonner Sparkasse behält nun Köln mit einem Zwei-Drittel-Anteil das Sagen.

DIRK ECKERT