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Archiv-Artikel

Obdachlose vor Kältetod schützen

BIELEFELD dpa ■ Wohnungslosenhilfen appellieren, obdachlosen Menschen angesichts des drohenden Kältetods einen warmen Platz in Passagen oder Bahnhöfen nicht zu verwehren. „Es gibt natürlich keinen öffentlich-rechtlichen Auftrag für Betreiber von Bahnhöfen, U-Bahn- Stationen oder Einkaufspassagen, Obdachlose zu dulden. Aber es gibt die gesellschaftliche Verantwortung, diese Menschlichkeit zu zeigen und diese Menschen nicht zu vertreiben“, sagte Thomas Specht-Kittler, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe gestern. Im Winter 2002/2003 seien mindestens 13 Obdachlose im Freien erfroren. „Sicherheitsdienste vertreiben mit wachsender Konsequenz die Leute, von denen sie annehmen, dass sie keine Kunden sind“, sagte Specht-Kittler. In Großstädten wie Frankfurt/Main und Berlin würden inzwischen so genannte Kältebusse Obdachlose auflesen, die aufgrund ihrer psychischen Verfassung nicht die Unterkünfte aufsuchen, sagte er. Dieses Beispiel sollte auch in kleineren Gemeinden Schule machen.