: Bildung ganz privat
Direktoren der Beruflichen Schulen kritisieren geplante Gesellschaft für Bildungsinfrastruktur
Bremen taz ■ Die Qualität sinkt, die Kosten bleiben – das befürchtet der Arbeitskreis der Direktoren der Beruflichen Schulen in Bremen, wenn ihre Schulen in die geplante „Gesellschaft für Bildungsinfrastruktur“ überführt werden. Die Bildungsbehörde plant, zunächst die Beruflichen Schulen, Sonderschulen und Erwachsenenschulen in der Gesellschaft zusammenzufassen. Ziel ist es, durch die Auslagerung behördlicher Leistungen in eine GmbH kurze Entscheidungswege und geringere Kosten zu erreichen. Jede Schule hätte dann ihr eigenes Budget.
„Die unterstellten positiven Auswirkungen einer solchen Gesellschaft werden an keiner Stelle begründet“, kritisieren die Direktoren die Pläne der Behörde. Sie führen Studien an, nach denen das Outsourcing von Leistungen mehr Probleme verursacht als löst: Verlust von Know-How, Mehrkosten für Koordination und Kontrolle aller Prozesse.
Die Behörde rechnet damit, dass die GmbH nach zwei Jahren Gewinne erwirtschaftet. „Aber wo sollen die denn bitte herkommen?“, fragt Helmut Zachau, Mitglied im Arbeitskreis. „Die wären doch nur durch Personalabbau zu finanzieren.“ Für die gewünschten Gewinne müssten nach seiner Rechnung 160 Lehrerstellen dran glauben. dos