: Zeitungen und Waffen gefunden
400 Polizisten durchsuchen 74 Objekte in Berlin. Die bundesweite durchgeführte Razzia richtet sich gegen den islamistischen und verbotenen Verein „Kalifatsstaat“
Im Zuge einer bundesweiten Razzia gegen Anhänger des verbotenen, islamistischen Vereins „Kalifatsstaats“ haben Ermittler in Berlin am Donnerstag 74 Objekte durchsucht. Zwei geladene Handfeuerwaffen, mehrere Messer sowie Munition wurden in einer Wohnung in Wedding beschlagnahmt, teilte Oberstaatsanwalt Jürgen Heinke mit. Eine Person wurde festgenommen.
Zu dem beschlagnahmten Beweismaterial gehörten auch weit mehr als 100 verbotene Zeitungen. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt richteten sich gegen rund 80 Personen, denen ein strafbarer Verstoß gegen das Vereinsgesetz zur Last gelegt wird, teilte Justizsprecher Björn Retzlaff mit. Sie sollen entgegen dem Verbot von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) den Verein oder Teilorganisationen davon fortgeführt haben. An dem Großeinsatz in Berlin beteiligten sich rund 400 Polizisten und 8 Staatsanwälte. Die Razzia startete zeitgleich in 13 Bundesländern um 6 Uhr.
Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Heinke wurde die Wohnung des jetzt festgenommenen Mannes bereits vor kurzem schon einmal durchsucht. Dabei war eine Pumpgun sichergestellt worden. Jetzt fanden die Fahnder neben den Waffen auch eine Vielzahl von Nobel-Uhren.
Die Organisation des selbst ernannten „Kalifen von Köln“, Metin Kaplan, lehnt nach einem Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutzes Demokratie, Parlamente und Parteienpluralismus ab, da diese mit islamischen Glaubensgrundsätzen unvereinbar seien. DPA
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