Deutschland wird leerer

Innenminister Schily stellt Migrationsbericht vor. Weniger Zuwanderer kommen, mehr Deutsche verlassen das Land

BERLIN dpa ■ Immer weniger Menschen ziehen nach Deutschland. 2003 kamen zwar noch 143.000 mehr nach Deutschland, als das Land verließen. Aber die Differenz zwischen Zu- und Fortzügen ging im dritten Jahr in Folge zurück.

Einen erheblichen Anteil unter den Abwanderern stellten die Deutschen selbst, geht aus dem gestern von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) vorgelegten Migrationsbericht 2004 hervor. 2003 verließen 127.000 Deutsche das Bundesgebiet. Das waren 20 Prozent aller Fortzüge. Nach dem jährlich erstellten Bericht zogen im vergangenen Jahr 769.000 Menschen nach Deutschland, 73.000 weniger als im Vorjahr. 602.000 der Migranten waren Ausländer. Mehr als 20 Prozent der Zuwanderer sind Deutsche, entweder Spätaussiedler oder aus dem Ausland zurückkehrende deutsche Staatsangehörige. Seit 1991 haben 1,5 Millionen Deutsche das Land länger oder für immer verlassen.