Anders zu Airbus

Erste Klage gegen Ortsumgehung Finkenwerder. Gespräche über Varianten laufen weiter

Gestern ist die erste Klage im Zusammenhang mit den Plänen zur Ortsumgehung Finkenwerder eingereicht worden. Im Auftrag von drei Wasser- und Bodenverbänden und etwa 30 Obstbauern hat der Anwalt Michael Günther den Planfeststellungsbeschluss zur wasserwirtschaftlichen Neuordnung der Alten Süderelbe angefochten. Die Gespräche über Varianten der Umgehung gehen derweil weiter. Obstbauern und Naturschützer halten die vom Senat geplante Trasse südlich des Schlickhügels Francop und am Ufer der Alten Süderelbe für die schlechteste.

Die Neuordnung ist notwendig, weil für den Bau der Ortsumgehung der Hakengraben verlegt werden muss. Als ökologische Kompensation für den Schlickhügel soll nach Auskunft des Amtes für Strom- und Hafenbau der Wasserstand der Alten Süderelbe und damit des umliegenden Gebiets angehoben werden. Überdies sei vorgesehen, die Voraussetzungen für die Frostschutzberegnung der Obstgärten zu verbessern.

Die Vorarbeiten des Senats für die Südtrasse halten die Vertreter des Obstbaus und des Naturschutzes für eine „rechtlich unzulässige Vorratsplanung“, die dazu diene, Fakten zu schaffen. Denn noch ist nicht klar, wie das westliche Ende der Ortsumgehung an der umstrittenen Airbus-Werkspiste aussehen soll.

Klagen gegen die Ortsumgehung direkt sind noch nicht möglich, weil die Bebauungspläne noch in den Behördenschubladen liegen. Noch bis Ende des Jahres gilt überdies ein von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) zur Besänftigung der Obstbauern im Airbus-Konflikt ausgesprochenes Moratorium. Moderiert von Prof. Martin Wickel von der TU Harburg werden Vertreter Finkenwerders, Mittes, Harburgs, sowie des Naturschutzes und Obstbaus noch im Dezember die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten diskutieren. Gernot Knödler