: Kontroverse um Marwan Barghuti
Fatah-Sprecher lehnt Kandidatur zur palästinensischen Präsidentschaft ab
RAMALLAH ap/taz ■ Die Bewerbung des in Israel zu lebenslanger Haft verurteilten Politikers Marwan Barghuti für das palästinensische Präsidentenamt ist bei der regierenden Fatah-Bewegung auf klare Ablehnung gestoßen. Tajeb Abdel Rahim, Sprechers des Zentralkomitees der Fatah, nannte das Antreten des Fatah-Mitglieds Barghuti als unabhängiger Bewerber gegen den offiziellen Kandidaten Mahmud Abbas eine „unverantwortliche Aktion“. Barghuti habe damit „seine Fatah-Zugehörigkeit preisgegeben“, sagte Rahim am Mittwochabend. Der populäre Barghuti hatte kurz vor Ablauf der Anmeldefrist seine Bewerbung eingereicht. Der palästinensische Außenminister Nabil Schaath hält jedoch einen Rückzieher für möglich. Barghuti könne zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, seine Bewerbung zugunsten von Abbas zurückzuziehen, dem er seine volle Unterstützung zugesichert habe. Sollte Barghuti seine Kandidatur aufrechterhalten, werde er dies unabhängig und nicht in der Eigenschaft als Kandidat der Fatah tun, sagte Schaath. Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon sagte, Barghuti könne im Rahmen der Bedingungen des Gefängnisses agieren.
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