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Archiv-Artikel

Gefechte in Nablus

Sieben Israelis am Josefsgrab beschossen. Baradei sieht in Israels Nuklearpotenzial Gefahr für den Nahen Osten

JERUSALEM ap/dpa/rtr ■ In Nablus sind gestern Morgen sieben Israelis beschossen und verletzt worden, als sie eine immer wieder heiß umkämpfte Grabstätte in der größten Stadt des Westjordanlands betreten wollten. Die extremistischen Juden fuhren mit ihrem Auto in der Nähe des Josefgrabes, als sie vermutlich von militanten Palästinensern unter Feuer genommen wurden. Soldaten kamen ihnen zu Hilfe und evakuierten sie.

Das UN-Hilfswerk für palästinensiche Flüchtlinge (UNRWA) hat angesichts der Irakkrise einen deutlichen Einbruch bei den Spenden für die Palästinenser beklagt. Obwohl die humanitäre Lage in den Palästinensergebieten durch den Bau der israelische Sperranlagen immer schlechter werde, seien nach dem letzten Spendenaufruf für das zweite Halbjahr 2003 nur 45 Prozent der erwarteten Mittel eingegangen, hieß es gestern in Genf. Die UN-Organisation hat in einem Spendenaufruf um 193 Millionen Dollar Soforthilfe gebeten.

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Baradei, sieht in den atomaren Fähigkeiten Israels eine Gefahr für den Nahen Osten. Die Tatsache, dass Israel nukleare Kapazitäten besitze, beschleunige das Wettrüsten und schaffe Gefahren in der Region, sagte Baradei der israelischen Zeitung Ha’aretz. Mit seiner Idee einer atomwaffenfreie Zone in Nahost habe er sich nicht durchsetzen können. Es sei notwendig, parallel zu Friedensgesprächen für Nahost über ein neues Sicherheitssystem zu verhandeln, das den Nahen Osten frei von Massenvernichtungswaffen mache.