: Pannen beim CDU-Parteitag
Köln taz ■ Können Kölns Christdemokraten nicht richtig zählen? Diese Frage stellt sich jetzt bei der Aufarbeitung des CDU-Parteitags. Als erste Amtshandlung wird Parteichef Walter Reinarz am heutigen Montag einen Notar aufsuchen, der die rund 300 Stimmzettel amtlich nachzählt. Reinarz versucht, den Fall herunter zu spielen. „Es gab Unstimmigkeiten, aber keine gravierenden“, sagte er auf Anfrage. Was er nach taz-Informationen verschwieg: Das langjährige Vorstandsmitglied Lothar Theodor Lemper soll mehr Stimmen bekommen haben als am Wahlabend verkündet und damit wieder dem Vorstand angehören. Der Kalker Walter Hambloch soll dagegen weniger haben und entgegen öffentlicher Mitteilung nicht gewählt worden sein.
Die zweite Panne betrifft einen Delegierten, der kürzlich vom CDU-Mittelstand nicht wieder gewählt worden war. Trotzdem bekam er eine Einladung vom Parteibüro und gab sich am Abend als Delegierter aus. Weil er aber nur eine Stimme gehabt habe, sei die Wahl als Ganzes nicht anfechtbar, hieß es. Der „Trick“, die knapp durchgefallene Politikerin Brigitte Radermacher beratend in den Vorstand zu holen, könnte floppen: Auch ihr Ergebnis soll laut Kontrollzählung nicht korrekt ermittelt worden sein. FÜB