Die Öko-Alternative

NRW-Grüne halten an der Windenergie fest. Zielmarke für erneuerbaren Strom: 20 Prozent im Jahr 2020

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Nordrhein-Westfalens Grüne wollen die Windenergie weiter ausbauen. Deutschland spiele in der Windkraft-Technologie eine führende Rolle, sagte Reiner Priggen, energiepolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion, gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem grünen Bundesumweltminister Jürgen Trittin in Düsseldorf. Als Zulieferer verschiedenster Komponenten spiele NRW eine wesentliche Rolle. Landesweit beschäftigt die Branche rund 10.000 Mitarbeiter. In NRW wurden bisher etwa 1.500 Windkraftanlagen aufgestellt, die knapp zwei Prozent des Strombedarfs decken.

Trittin sagte, die Entwicklung der Windenergie gehe in Richtung Kosteneffizienz und Landschaftsfreundlichkeit: „Die Branche wird in den kommenden zehn Jahren Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen produzieren können.“ Die von vielen befürchtete Landschaftszerstörung durch „Verspargelung“ werde es nicht geben, so Trittin: Ein Großteil der neuen Anlage werde im Offshore-Bereich, also auf hoher See errichtet werden. Dennoch seien auch Standorte im Binnenland NRW, etwa rund um das sauerländische Marsberg, mehr als effektiv.

Die Grünen gehen damit erneut auf Distanz zur Energiepolitik ihres Koalitionspartners: Die SPD hält nach wie vor an den Steinkohlesubventionen von mindestens 511 Millionen Euro jährlich fest. „10.000 Mitarbeiter – in der NRW-Maßeinheit sind das zweieinhalb Zechen“, betonte Priggen. In den Haushaltsverhandlungen hatten Vertreter der SPD immer wieder auf die durch die Kohleförderung gesicherten Arbeitsplätze verwiesen.