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Archiv-Artikel

Sieling will hoch

Seit gestern ist es offiziell: Bürgerschaftsabgeordneter Carsten Sieling will neuer SPD-Landeschef werden

Von sgi

Bremen taz ■ Carsten Sieling bewirbt sich um den Landesvorsitz der Bremer SPD. Nachdem der seit acht Jahren amtierende Landeschef Detlev Albers in der vergangenen Woche erklärt hatte, bei den turnusgemäßen Wahlen im kommenden Frühjahr nicht erneut zu kandidieren, hat gestern der baupolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Carsten Sieling seinen Hut in den Ring geworfen – möglicherweise bleibt es der einzige. Er habe Gespräche mit seinem Ortsverein geführt, der ihn nominieren werde, von weiteren Kandidaten wisse er nichts, so Sieling gestern gegenüber der Presse.

Sieling will im Fall seiner Wahl beim Landesparteitag am 20. März „versuchen, dass die Partei und der Landesvorstand stärker als in der Vergangenheit eine Rolle in der Landespolitik spielen“. Der SPD-Plan, beim Investieren künftig besser zu prüfen und moderater zu handeln, sei inhaltlich der Punkt, „wo ich richtig ran will“, so Sieling. Mehr Kritik an Detlev Albers übte Sieling nicht.

Ansonsten betonte der 44-jährige Sieling die Kontinuität zu den Altvorderen: Beim „Prozess der Neuaufstellung“ habe „der jetzige Amtsinhaber schon Pfeiler gesetzt, an die ich anknüpfen möchte.“ Ein Betätigungsfeld für den neuen Chef des 6.000 Mitglieder starken Landesverbands werde sicherlich die Integration sein – ein Feld, „das Henning Scherf sehr erfolgreich angeht.“ Mit dem Bürgermeister habe er nicht über seine Kandidatur gesprochen, so Sieling, wie der Übervater darauf reagiere – „das weiß ich nicht.“ Auch zu dem im Frühjahr ebenfalls zu wählenden Vorsitz des größten Unterbezirks im Landesverband, dem UB Bremen-Stadt, dem Wolfgang Grotheer vorsteht, könne er nichts sagen, so der Kandidat. Grotheer will erneut kandidieren, wird aber KonkurrentInnen haben. Die potenziellen GegenkandidatInnen – Carmen Emigholz, Joachim Schuster oder Frank Pietrzok – wollten sich gestern nicht äußern. Nur Christine Wischer, Ex-Senatorin, schon einmal Landesvorsitzende und in den vergangenen Wochen immer wieder als Anwärterin auf den Landesvorsitz gehandelt, erklärte: „An den Gerüchten ist nichts dran. Ich beabsichtige nicht zu kandidieren.“ sgi