Manager sollen wandern

Die Design-School auf Zeche Zollverein hat keine Räume

Essen taz ■ Vom schneeweißen Kubus für die Design Schule ist an der Gelsenkirchener Straße noch nichts zu sehen. Der Entwurf vom Architektenbüro SANAA aus Tokio soll erst Ende 2005 gebaut sein. Führungskräfte aus der Wirtschaft, die Designentscheidungen treffen müssen, bekommen dann dort das nötige Know-How. Die Schule wurde in der letzten Woche als „Zollverein School of Management and Design GmbH“ aber bereits gegründet. Eine Anschubfinanzierung von rund 7 Millionen Euro von EU, NRW und der Stadt Essen macht das möglich.

Schon im Herbst 2004 erwartet Gründungspräsident Professor Ralph Bruder die ersten Studienanfänger. „Die Schule richtet sich mit Seminaren, Masterstudiengängen und Doktorandenprogrammen global an Professionals mit Führungsanspruch“, sagt er. Die Wahrnehmung von Design solle verbessert werden. Hier hätten Ruhrgebietskonzerne Nachholbedarf.

Für die angebotenen Masterstudiengänge werden Gebühren von rund 10.000 Euro pro Jahr erhoben. Mit weltweit tätigen Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen will Bruder Kooperationsverträge abschließen, auch Glenn D. Lowry, Direktor des New Yorker Museum of Modern Art, der die Entwicklungsgesellschaft (EGZ) auf Zollverein berät, soll helfen. Noch hat die Schule ein Platzproblem.

„Im ersten Jahr müssen wir Räume auf dem Gelände anmieten“, sagt Katia Glaser, Pressesprecherin der Design-School. Doch die Zeche Zollverein ist ausgebucht. Hilfe kommt von der EGZ. „Wir werden den Betrieb der Schule sicherstellen“, sagt EGZ-Geschäftsführer Stefan Schwarz. Für die Büros soll ein Gebäude der Kokerei frisch renoviert werden. Doch die ersten Studenten werden ein Jahr lang viel wandern müssen, von einem Raum zum nächsten. Dann sei der Kubus ganz sicher fertig, sagt Stefan Schwarz. Peter Ortmann