: Anschlagserie im Irak
Dutzende Iraker Opfer von Rebellenangriffen. UN-Beauftragter Brahimi stellt Wahlen in Irak in Frage
BAGDAD ap ■ Die anhaltende Gewalt im Irak hat am Wochenende wieder Dutzenden Menschen das Leben gekostet. In Tikrit eröffneten Bewaffnete aus zwei Autos heraus das Feuer auf einen Bus, aus dem zivile Beschäftigte der US-Armee ausstiegen. Mindestens 17 Iraker wurden erschossen. Zuvor waren bei Autobombenanschläge in Bagdad und Mossul insgesamt 14 Menschen umgekommen. Seit Freitag wurden damit rund 70 Iraker getötet. Vor diesem Hintergrund gab es neue Forderungen nach einer Verschiebung der für 30. Januar geplanten Wahl.
Der Anschlag in Tikrit ereignete sich gestern vor einem US-kontrollierten Waffenlager. Im nördlich gelegenen Beidschi rammte ein Selbstmordattentäter mit seinem Fahrzeug einen Kontrollpunkt der irakischen Nationalgarde und riss drei Soldaten mit in den Tod. In Bagdad explodierten am Samstag nahezu zeitgleich zwei Sprengsätze in der Grünen Zone. Sieben Iraker wurden getötet, rund 60 weitere verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich die Gruppe um den jordanischen Extremisten Abu Mussab al-Sarkawi. In Mossul kamen sieben kurdische Milizionäre ums Leben, als sich neben ihrem Bus ein Selbstmordattentäter in die Luft sprengte.
Angesichts der anhaltenden Gewalt im Irak plädierte der UN-Sondergesandte Lakhdar Brahimi für eine Verschiebung der für Ende Januar geplanten Wahl. Sollte die Stimmabgabe auf die ruhigeren Landesteile beschränkt bleiben, würde die sunnitische Minderheit in Krisengebieten wie Falludscha ausgeschlossen, sagte Brahimi.