Verdächtige Spenden

Im Visier der Terrorfahndung: Der Verein Bremer Hilfswerk soll Nachfolger des verbotenen Al Aksa e.V. sein

Hinweise auf die Bremer Tarnorganisation soll es bereits vor zwei Jahren gegeben haben

Der Verein „Bremer Hilfswerk“ steht nach einem Bericht der „Netzeitung“ im Verdacht, Terrorgruppen zu finanzieren. Das sei das Ergebnis einer bundesweiten Durchsuchung von insgesamt 34 Objekten in der Nacht zum Samstag. Der im Februar vor zwei Jahren in Bremerhaven gegründete Verein soll eine Nachfolgeorganisation des vor zwei Jahren verbotenen Aachener Spendensammelvereins Al Aksa e.V. sein, berichtete die Internet-Zeitung gestern unter Berufung auf Ermittler des Bundeskriminalamtes. Weiter heißt es, die Behörden würden beide Vereine dem Umfeld der radikal-islamischen Muslimbruderschaft zurechnen. Der Verein Al Aksa war mit der Begründung verboten worden, er verstoße gegen den Gedanken der Völkerverständigung, indem er durch Spenden für Sozialvereine in palästinensischen Gebieten die Terrorgruppe Hamas und damit Gewalttaten im Nahen Osten unterstützt.

Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hatte nach den Durchsuchungen angekündigt, auch Nachfolgeorganisationen von Al Aksa zu verbieten. Auch die Möglichkeit einer Einziehung des Vereinsvermögens werde geprüft, heißt es in der Netzeitung. Außerdem soll es Hinweise auf die Bremer Tarnorganisation bereits vor zwei Jahren gegeben haben – nach dem Al Aksa-Verbot.

Vor einem Monat habe das Finanzamt außerdem mit der Prüfung der Gemeinnützigkeit des Bremer Hilfswerks begonnen, teilte gestern der Sprecher des Bremer Finanzsenators, Herrmann Pape, mit. Die dem Verein vor einem Jahr ausgestellte vorläufige Anerkennung als gemeinnützig ermöglicht es, Spenden anzunehmen und den Spendern dafür eine Bescheinigung auszustellen, die steuerabzugsfähig ist.

Unter den Geldgebern des Bremer Hilfswerkes sollen sich laut Netzeitung bekannte Hamas-Anhänger und islamistische Organisationen befinden, die früher für Al Aksa gespendet hatten. Diese Information stamme von „führenden deutschen Anti-Terror-Ermittlern“. eib