Das Felix-Nussbaum-Haus…

… besteht aus den drei Elementen „Nussbaum-Gang“, „Nussbaum-Haus“ und „Nussbaum-Brücke“. Angeordnet sind diese drei Gebäudeteile in Form eines Dreiecks, womit der Grundriss vorwegnimmt, was auch das Innere des Hauses prägt: Stumpfe und spitze Winkel dominieren die Räume, das Tageslicht dringt fast nur durch schräge Fensterschlitze ins Innere, es gibt schiefe Ebenen und gekippte Böden – der Bau erzeugt ein klaustrophobisches Gefühl und ist zu verstehen als Beton gewordene Symbolik für das Leben von Felix Nussbaum. Die verwendeten Materialien Holz (Nussbaum-Haus), Beton (Nussbaum-Gang) und Zink (Nussbaum-Brücke) stehen mit ihrer zunehmenden Kälte für Nussbaums Lebensweg von der behüteten Jugend über die Vertreibung bis zu seiner Ermordung in Auschwitz. Das Felix-Nussbaum-Haus gehört zum Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück und beherbergt rund 180 Werke des jüdischen Künstlers.

Eröffnet wurde das Felix-Nussbaum-Haus im Sommer 1998. Es ist der erste realisierte Entwurf des US-Stararchitekten Daniel Libeskind, der mit seinen spektakulären Gebäudeskulpturen mittlerweile als eine der schillerndsten Figuren der internationalen Architekturszene gilt. Nach dem Felix-Nussbaum-Haus erarbeitete Libeskind die Entwürfe für das Jüdische Museum in Berlin, für das Imperial War Museum North in Manchester und für die Bebauung von „Ground Zero“ in New York. Letzterer wurde zwar preisgekrönt, droht allerdings aufgrund diverser Streitigkeiten nicht oder nur zu einem geringen Anteil umgesetzt zu werden. kli