Medienticker

Die britische Fernseh- und Radioanstalt BBC streicht 2.900 ihrer 27.000 Stellen. Im nächsten Jahr sollen noch mehr Arbeitsplätze verschwinden. Nur so könne die Zukunft des Senders gesichert werden, sagte Generaldirektor Mark Thompson. Die Regierung werde die Finanzierung der BBC über Rundfunkgebühren nur dann beibehalten, wenn sie davon überzeugt sei, dass das Geld nicht verschwendet werde, sagte er. 2007 steht der Rundfunkvertrag der BBC zur Verlängerung an. Die Rundfunkgewerkschaft Bectu kündigte für den Fall von Entlassungen Streiks an.

Thompson will jährlich 320 Millionen Pfund (463 Millionen Euro) sparen. Die Stellenstreichungen erfolgen vor allem in der Verwaltung. Die BBC müsse mehr für Inhalte und weniger für bürokratische Abläufe ausgeben, sagte Thompson. Wie verlautete, sollen im kommenden Jahr allerdings auch in den Nachrichtenredaktionen Stellen wegfallen. (dpa)

Die Verlagsgruppe Holtzbrinck hat sich im Streit um die bislang gescheiterte Übernahme der Berliner Zeitung jetzt an den Bundesgerichtshof gewandt. Verlagssprecher Rolf Aschermann bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Stuttgarter Zeitung. Auf diese Weise will Holtzbrinck erreichen, die Berliner Zeitung doch noch übernehmen zu dürfen. Das Kartellamt hatte den Kauf wegen einer drohenden marktbeherrschenden Stellung verboten, obwohl Holtzbrinck den Tagesspiegel an seinen Ex-Manager Pierre Gerckens verkauft hatte. Das Oberlandesgericht bestätigte Ende Oktober dieses Verbot. (dpa)

Die Frankfurter Rundschau (FR) ist nicht mehr Gesellschafterin beim hessischen Privatsender Hitradio FFH. Das erklärte Joachim Becker, Justitiar und stellvertretender Direktor der hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen), gegenüber dem Medienfachdienst Funkkorrespondenz. Nachdem die SPD über ihre Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) im Mai die Frankfurter Rundschau zu 90 Prozent übernommen hatte, musste das Zeitungshaus seine FFH-Beteiligung verkaufen. Laut dem Hessischen Privatrundfunkgesetz (HPRG) dürfen sich Parteien nicht direkt oder indirekt an in dem Bundesland angesiedelten Hörfunk- oder Fernsehsendern beteiligen.

Das Verlagshaus der FR hielt zuletzt noch 0,9 Prozent an FFH (Sitz: Bad Vilbel). Diese Anteile hätten nun andere Gesellschafter des Senders übernommen, sagte Becker weiter. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte die Frankfurter Rundschau bereits einen größeren Anteil von ihrer FFH-Beteiligung an die Axel Springer AG verkauft. Gegen die Vorschrift im HPRG hat die SPD-Bundestagsfraktion vor dem Bundesverfassungsgericht Klage eingereicht. (taz)