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Archiv-Artikel

NIEDERGANG DER NRW-CDU

Von WYP

Einen kraftvollen Start in den Landtagswahlkampf 2005 hatte sich Jürgen Rüttgers erhofft. Doch statt schöner Bilder liefert der CDU-Bundesparteitag dem nordrhein-westfälischen Oppositionsführer negative Presse: Nach der Filz-Affäre um Hermann-Josef Arentz muss Rüttgers um den Sozialminister seines Schattenkabinetts bangen. Rüttgers persönlich wollten die Delegierten aber nicht demontieren: Bei der Wahl zum stellvertretenden Bundesparteichef konnte er mit 79 Prozent als einziger Merkel-Vertreter sein Ergebnis verbessern – vor zwei Jahren hatte Rüttgers nur 63 Prozent der Stimmen erhalten. Dennoch läuft Rüttgers’ Wahlkampf alles andere als rund: Hatte die CDU lange wie der sichere Sieger ausgesehen, liegt die Partei aktuell nur noch drei Prozentpunkte vor den seit 38 Jahren regierenden Sozialdemokraten. Angelastet wird das vor allem dem Spitzenkandidaten selbst: Der gilt auch parteiintern als wenig durchsetzungsfähig und inhaltlich beliebig. Hatte Rüttgers im Sommer eine „Generalrevision“ des Hartz-Pakets gefordert, lobt er nun die miteinander unvereinbaren Steuer- und Gesundheitskonzepte seiner Partei. „Die SPD will gewinnen. Bei uns schauen alle zu wie Rüttgers vorturnt – und senken dann den Daumen“, klagen seine Vertrauten. WYP