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Archiv-Artikel

die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

A

Alien vs. Predator Großbritannien/Kanada 2004, R: Paul Anderson, D: Sanna Lathan, Raoul Bova

„Rätselhafte Vorkommnisse in der Antarktis veranlassen einen Industriemilliardär, eine schlecht vorbereitete Expedition zum Südpol zu schicken. Dort entdeckt man tief in der Erde ein von Außerirdischen gebautes Pyramidensystem, in dem Aliens gezüchtet und alle 100 Jahre zur Jagd freigegeben werden. Eine allenfalls zu Beginn dank der Ausstattung reizvolle Science-Fiction-Saga um zwei ‚prominente‘ Filmmonster. Die schlecht choreografierten, wenig spektakulären Actionszenen sowie die blassen Darsteller ersticken jede Spannung im Keim.“ (filmdienst) Cinemaxx HB, Cinemaxx OL, CineStar

Anacondas - Die Jagd nach der Blut-Orchidee USA 2004, R: Dwight H. Little, D: Johnny Mesner, KaDee Strickland

„Vor sieben Jahren stapften Jennifer Lopez, Jon Voight und Ice Cube durch ein B-Movie über eine Riesenschlange, die im Amazonasgebiet geldgierige Spacken meuchelt. Profitierte das erste Würg-Werk noch von einem gewissen Exoten-Bonus, so ist der zweite Schlangenfraß nur noch ein billiger Abklatsch seines Vorgängers. „Anacondas: Die Jagd nach der Blut-Orchidee“ ist Trash der lästigen Art. Die Tricks sind schlecht, die Schlangen sehen nicht gruselig, sondern bescheuert aus und die beste Darstellerleistung vollbringt ein Affe.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL

B

Bad Santa USA/Deutschland 2003, R: Terry Zwigoff, D: Billy Bob Thornton, Tony Cox

„‘Bad Santa‘ zeigt einen Weihnachtsmann, der Kinder und Kleintiere hasst und schon allein deshalb kein ganz schlechter Kerl sein kann. Billy Bob Thornton spielt diesen Mann mit Mütze, der in der Adventszeit mit einem Zwerg zur Volksbelustigung durch Einkaufszentren tingelt und dabei viel schlechte Laune verbreitet. Voller Lust an der Bösartigkeit machen sich Thornton und sein Regisseur Terry Zwigoff in ihrer ätzenden, oft schreiend komischen Satire über das Fest der Liebe her.“ (Der Spiegel) Cinestar, Cinespace, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

Bergkristall Deutschland 2004, R: Joseph Vilsmaier, D: Dana Vavrova, Danile Morgenroth

„Pünktlich zur Vorweihnachtszeit, wenn es die Menschen wieder in die Berge zieht, kommt ein Film in die deutschen Kinos, der genau dieser Sehnsucht Tribut zollt – ‚Bergkristall‘ von Joseph Vilsmaier. Basierend auf einer Novelle von Adalbert Stifter garantiert der Film große Gefühle vor hohen Bergen. Die Bilder und die Liebe zum Ausstattungsdetail sind ganz vorzüglich, doch die Naivität und Vorhersehbarkeit der Geschichte sind ein echter Wermutstropfen, denn die Orientierung an den Bergfilmen der späten Zwanziger und frühen Dreißiger ist deutlich spürbar. Schon klar: Feindschaft, Liebe, kleine Wunder und Versöhnung sind universelle Themen, aber muss man sie mit einem solchen Hang zur Sentimentalität erzählen?“ (kino-zeit.de) Schauburg

Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen Deutschland 2004, R: Franziska Buch, D: Sidonie von Krosigk, Marie-Luise Stahl

„Trotz Zauberverbot will Nachwuchshexe Bibi ihre an den Rollstuhl gefesselte Freundin Elea heilen. Doch hinter dem wundersamen Eulenstaub, den man dazu braucht, ist auch die böse Hexe Rabia her. Unter der Regie von Franziska Buch (‚Emil und die Detektive‘) kombiniert die zweite Leinwandadaption von Elfie Donnellys Kinderbuchreihe den charmanten Witz des Vorgängers mit einer Prise abenteuerlicher ‚Indiana Jones‘-Romantik. Die digitalen Effekte sind noch hochwertiger, die Hexenspannung reißt nie ab, und das gefühlvolle Ende wird nicht nur Kinderherzen erwärmen.(Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Cinestar

Bridget Jones - am Rande des Wahnsinns Großbritannien/USA/Irland/Frankreich 2004, R: Beeban Kidron, D: Renée Zellweger, Hugh Grant (Daniel , Colin Firth

„Fortsetzung der erfolgreichen Verfilmung von Helen Fieldings „The Bridget Jones Diaries“. Bridget ist zwar nicht mehr Single, sondern mit Mark Darcy liiert; trotzdem bleibt ihr Leben eine Abfolge peinlicher Vorfälle und emotionaler Turbulenzen. Die romantische Komödie weist nicht die Stringenz und die Frische des Originals auf, begeistert aber dank überzeugender Hauptdarsteller und der exzentrischen Figuren, allen voran Bridget Jones, die als weiblicher Don Quijote der modernen Großstadt hartnäckig ihrem Idealbild der perfekten Frau und einer perfekten Beziehung nacheifert.“ (filmdienst) Gondel, Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Wall-Lichtspiele OL

C

Coffee and Cigarettes USA 2004, R: Jim Jarmusch, D: Iggy Pop, Alfred Molina / Originalfassung mit Untertiteln

„Vor Jahren schon hatte Jim Jarmusch dem (Alb-)Traumpaar Koffein & Nikotin mit drei Kurzfilmen gehuldigt; diesen hat der Kinopoet des ‚Take It Easy‘ nun acht weitere skurrile Sketches angefügt. Also elf Variationen des Themas: Musiker- und Schauspieler-Kumpane von Jarmusch (u. a. Iggy Pop, Alfred Molina, Bill Murray, RZA), alle vorzugsweise sich selber spielend, hocken in bezauberndem Schwarzweiß beisammen, schlürfen Kaffee, qualmen und quatschen (bzw. schweigen). Es entstehen ironische Psychoduelle, Mini-Hollywoodsatiren und nostalgische Vignetten. Jarmusch macht Filme mehr für Genuss- denn für Kettenraucher. (Neue Zürcher Zeitung) City, Apollo BHV

Collateral USA 2004, R: Michael Mann, D: Tom Cruise, Jamie Foxx

„Ins Auto eines schwarzen Taxifahrers in Los Angeles steigt ein Auftragskiller, der in dieser Nacht fünf Menschen töten will und einen ortskundigen Fahrer braucht. Weil er ‚Gefallen‘ an seinem unfreiwilligen Chauffeur findet, nimmt er ihn als Geisel. Spannender, dicht inszenierter und intensiv gespielter Thriller, der die Konfrontation zweier ungleicher Männer mit Fragen nach dem Sinn des Daseins und der Möglichkeit eines intensiveren Lebens jenseits normaler Angestelltenexistenz verknüpft. Virtuos spielt der Film mit dem Licht und kreiert präzise, zugleich lyrische Bilder, die vieles nur andeuten und doch oft mehr zeigen, als man sieht.“ (filmdienst) City

Cowgirl Deutschland 2004, R: Mark Schlichter, D: Alexandra Maria Lara, Wotan Wilke Möhring

„Komödiantischer Liebesthriller, der eine unscheinbare Provinzmaus in ein haarsträubendes Großstadtabenteuer schickt. Mark Schlichter erzählt in seinem Kinodebüt von einem Ausbruchsversuch einer Ehefrau aus ihrem Spießergefängnis und dem ganz normalen Alltag in ihrer Reihenhaussiedlung. Filmische Zitate aus Film Noir und Mafiaepen sollen der Story den stilistischen Rahmen geben. Komödie, Liebesdrama, Thriller und Western werden ambitioniert vermischt. Wirklich glaubwürdig wird das Unternehmen dabei aber leider nicht - wenngleich Alexandra Maria Lara, Wotan Wilke Möhring oder auch Oliver Korittke beherzt bei der Sache sind.“ (Blickpunkt:Film) CineStar

D

Dandy Dust Großbritannien/Österrreich 1998, R: Hans Scheirl / Originalfassung mit Untertiteln

„In Hans Scheirls krudem, gut anderthalbstündigen Experiment „Dandy Dust“ gerät der Körper zum Schlachtfeld, an dem nichts mehr ist, wie es einmal war. Geschlechtszuordnungen werden überflüssig, Anleihen aus dem Splatter-Genre sorgen dafür, dass jede Vorstellung von festen Konturen, von Integrität in weite Ferne rückt: Hier ist die Verletzung, ist die Entgrenzung Programm. „Dandy Dust“ zeigt aber auch, dass manch Filmemacher seinem Publikum zu viel zumutet. Denn der visuelle und akustische Overkill des Films mündet rasch in Leerlauf. Und gerade wo es experimentell zugehen will, herrscht mitunter Phantasielosigkeit. Da häufen sich die Arbeiten, die Stummfilme zitieren, häufen sich die Vampirinnen, die Rosen und die blutigen Münder: Ist das nun weibliche Symbolik oder schlicht Klischee?“ (taz) Kino 46

Dänische Delikatessen Dänemark 2003, R: Anders Thomas Jensen, D: Mads Mikkelsen, Nicolaj Lie Kaas

„Der lebenslustige Bjarne und der ehrgeizige und komplexbeladene Svend sind Metzger und Freunde. Gemeinsam eröffnen sie ihre eigene Fleischerei, die es allerdings schwer gegen die Konkurrenz von ihrem alten Boss Holger hat. Bis Svend ein neues Gericht nach sehr bizarrem aber äußerst erfolgreichem Rezept zusammenbraut. Regisseur und Autor Anders Thomas Jensen (,Flickering Lights‘, Drehbuch zu ,Mifune‘) gelang mit seiner rabenschwarzen Komödie einer der erfolgreichsten Filme des dänischen Kinojahres 2003.“ (Blickpunkt:Film) City

Darf ich bitten? Peter Chelsom, R: Richard Gere, Jennifer Lopez

„Irgendetwas fehlt im eigentlich zufriedenen Leben von Anwalt John Clark. Als er eines Abends einer attraktiven jungen Frau spontan in ein Tanzstudio folgt, erwacht eine ungeahnte Leidenschaft in ihm: Er meldet sich für einen Tanzkurs an und bereitet sich schon kurz darauf fieberhaft auf den größten Tanzwettbewerb Chicagos vor – sehr zur Verwunderung seiner Frau, die sich nicht erklären kann, wo ihr Gatte seine Freizeit verbringt. Buena Vistas Herbsthighlight dieses Jahres ist ein Starvehikel für Jennifer Lopez und Richard Gere, inszeniert von dem britischen Regisseur Peter Chelsom als Remake des gleichnamigen japanischen Überraschungshits aus dem Jahr 1997. Das eng am Originaldrehbuch orientierte Skript wird in der Miramax-Produktion durch das glänzende Starensemble aufgepeppt und erweist sich als federleichte Romanze. (Blickpunkt: Film) City, Cinemaxx HB (auch OV), Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Dogville Dänemark/Frankreich/Schweden/Norwegen/Deutschland/Niederlande 2003, R: Lars von Trier, D: Nicole Kidman, Lauren Bacall / Originalfassung mit Untertiteln

„Lars von Trier zelebriert wieder am Leiden einer Frau sein obsessives Leitmotiv: die Passionsgeschichte der Guten unter den Menschen. Eine minimalistische Parabel, die auf einem nur angedeuteten Studioset wie das Protokoll einer Theaterprobe angelegt ist, aufgelöst in schwebend-intensive Kamerabewegungen. Erzählt wird der scheiternde Versuch einer mysteriösen, in einem fiktiven US-amerikanischen Nest gestrandeten Lady, in die Gemeinschaft gottesfürchtiger und berechnender Kleinstädter aufgenommen zu werden. Ein faszinierender Diskurs über Macht und Rache.“ (tip) Kino 46

E

Ein Zuhause am Ende der Welt USA 2004, R: Michael Mayer, D: Colin Farrell, Robin Wright Penn

„Eine unkonventionelle Dreiecksbeziehung in New York: Zwei Freunde aus Kindertagen treffen sich nach Jahren wieder und ziehen - der eine hetero-, der andere homosexuell - mit einer Frau zusammen. Nach dem Drehbuch des Pulitzer-Preis-gekürten Autor von „The Hours“, Michael Cunningham, bringt „A Home at the End of the World“ die Geschichte einer Dreiecksbeziehung, die zwölf Jahre im Leben zweier bester Freunde aufarbeitet. Michael Mayer führte nach mehreren Broadwayproduktionen erstmals Regie bei einem Spielfilm,. Der Indie-Film erzählt von einer unkonventionellen Lovestory, die mit Colin Farrell, Robin Wright Penn und Sissy Spacek viel versprechend besetzt ist. (Blickpunkt:Film) Schauburg

F

Die fetten Jahre sind vorbei Deutschland/Österreich 2004, R: Hans Weingartner, D: Daniel Brühl, Julia Jentsch

„Mit poetischer Leichtigkeit erzählt Hans Weingartners Film die Geschichte dreier Berliner Jugendlicher, die in Villen einbrechen, um die reichen Besitzer durch Möbelrücken und Hinterlassung von Botschaften zu erschrecken. Aber die postmodernen Rebellen, die unfreiwillig zu Geiselnehmern werden, stehen nicht für eine verlorene Jugend, sondern sind spätpubertierende Weltverbesserer: Das politische Establishment der Altachtundsechziger lebt ihnen die eigene fette Zukunft bedrohlich vor, noch bevor sie zur eigenen Utopie gefunden haben. Humorvolle Anspielungen auf die tatsächlichen Verhältnisse und überraschende Einsichten, was den immer wiederkehrenden Generationenkonflikt betrifft.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Cinemaxx HB, Casablanca OL,

Das fliegende Klassenzimmer Deutschland 2002, R: Tomy Wigand, D: Hauke Diekamp, Piet Klocke

„Nach ,Pünktchen und Anton‘ und ,Emil und die Detektive‘ ist ,Das fliegende Klassenzimmer‘ die dritte moderne Verfilmung eines Kästner-Klassikers. Die zeitlose Geschichte über Freundschaft, Treue und Vertrauen wurde von Regisseur Tomy Wigand (‘Fußball ist unser Leben‘) behutsam in die Gegenwart transportiert. Die Geschichte wird liebevoll und mit viel Tempo und Witz geschildert.“ (film.de) Kino 46

Die Frauen von Stepford USA 2004, R: Frank Oz, Nicole Kidman, Matthew Broderick

„Die arrogante Präsidentin eines Fernseh-Networks verliert ihren Job und strandet mit ihrer Familie in einer hermetisch abgeschotteten Mustersiedlung, in der alle Frauen ehemalige Führungskräfte sind. Was zunächst durch ein Feuerwerk an Bild- und Wortwitzen gefangen nimmt, verliert sich schnell in der qualvollen Imitation einer Geschichte, die nicht genügend Biss besitzt, um über Emanzipation und Gleichberechtigung zu handeln.“ (filmdienst) City

G

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Fatih Akin erzählt frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und landet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zu Hause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischer Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. (hip) City

G.O.R.A. Türkei 2004, R: Ömer Faruk Sorak, D: Cem Yilmaz, Özge Özberk / Originalfassung mit Untertiteln

„In der Regie von Ömer Faruk Sorak werden Erdlinge, unter ihnen der Teppichhändler, Reiseleiter und Touristenführer Arif (Cem Yilmaz), auf den Planeten G.O.R.A. entführt. Dort geht es deutlich schwuler zu und her als auf der deutschen «Traumschiff Surprise»: Homo-Hologramme, ein tuntiger Androide und ein Commander namens Logar, der die Goranerprinzessin heiraten will, obwohl er sich mit zwei glatzköpfigen Gnomen im Bett tummelt, sind bloß drei Figuren des zuckerwattigen Personals. Auch die fremde Flora ist äußerst merkwürdig – hier gedeihen an den Sträuchern Knoblauchwürste! Der türkische Film, der sich ungeniert bei «The Matrix» und «Star Wars» bedient, hinterlässt den abendländischen Zuschauer fassungslos.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx HB

Große Haie – kleine Fische USA 2004, R: Bibo Bergeon, Victoria Jenson, Rob Letterman

„Ein Großstadtriff wird von einem ehrenwerten Hai-Clan terrorisiert – bis ein kleiner Fisch den Großen zeigt, was Chuzpe ist. Es sind offensichtlich die New-York- und Mafiafilme von Coppola und Scorsese, die für dieses Animationsfilmabenteuer (Regie: Bibo Bergeron, Vicky Jenson, Rob Letterman) durch den Zeichenwolf gedreht wurden. Ein altes Rezept, das für – erwachsene – Kenner der parodierten Vorlagen immer noch seinen Reiz hat, zumal Robert De Niro als Pate, Will Smith als Paradiesfisch sowie das Damenduo Renée Zellweger und Angelina Jolie echte ‚voice talents‘ sind.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Maxx DEL, Cinespace, CineStar

Die Große Verführung Kanada 2003, R: Jean-François Pouliot, D: Raymond Bouchard, David Boutin

„Die Bewohner eines idyllischen Fischerdorfs in Kanada wehren sich gegen den wirtschaftlichen Niedergang, indem sie mit allen Mittel um die Neuansiedlung einer Fischkonservenfabrik kämpfen. Um alle bürokratischen Hürden zu überwinden, lässt sich die verschwörerisch-skurrile Dorfgemeinschaft allerhand Tricks und Kniffe einfallen und inszeniert ein Theater, das ihr Dorf als idealen Standort zeigen soll. Ein routinierter Dorfkomödien-Plot mit wohlgesetzten Pointen und schrulligen Figuren, der allerdings allzu routiniert abläuft und kaum Ecken und Kanten aufweist. Trotzdem eine sehenswerte, amüsante Komödie.“ (filmdienst) Atlantis, Gondel, Casablanca OL

H

Heimat 3 Deutschland 2004, R: Edgar Reitz, D: Henry Arnold (Hermann Simon), Salome Kammer / Fernsehserie in sechs Teilen mit insgesamt 679 Minuten

„Edgar Reitz vollendet seinen Erzählzyklus über den Glück versprechenden Aufbruch aus dem Hunsrück sowie die desillusionierte Rückkehr dorthin. Die Geschichte vom Niedergang der Unternehmerfamilie Simon aus Schabbach wird vom Mauerfall bis zur Silvesternacht der Jahrtausendwende weitergesponnen. Allzu thesenhaft, melodramatisch und oberflächlich reiht der Film anfänglich symbolhaft verdichtete Anekdoten, bevor er zu epischem Atem findet und sich Zeit für Figuren und Landschaft nimmt. Der wachsenden poetischen Kraft der Bilder entspricht eine zunehmende Entkoppelung der Individualgeschichte von ihren zeithistorischen Kontexten. Mit bemerkenswerter Gelassenheit gegenüber der Unbill des Lebens und einem mal sarkastischen, mal burlesken Humor entwickelt Reitz seine mäandernde Geschichte der Hoffnungen und Enttäuschungen, Krankheiten und Krisen, Feste und Trauerfeiern in eindrucksvollen Bildern.“ (filmdienst) Cinema

Cinemaxx HB, Cinemaxx OL

J

Just a Kiss Großbritannien/Italien 2004, R: Ken Loach, D: Atta Yaqub, Eva Birthistle

„Liebe, Familie, Traditionen und Religion: Ernst und heiter zugleich erzählt Ken Loach die Liebesgeschichte zwischen dem Sohn pakistanischer Einwanderer und einer Glasgower Lehrerin. ‚Just a Kiss‘ gehört zu den hinreißendsten und zärtlichsten Liebesfilmen dieses Jahres mit einer für Ken Loach ungewohnten Sinnlichkeit. Trotz Leichtigkeit wie in ‚East is East‘ oder ‚Kick it Like Beckham‘ zeigt er den Konflikt der Kulturen und die damit einhergehende Scheinheiligkeit. Loach langweilt nicht eine Sekunde mit politischem Botschaftskino, sondern erzählt heiter von der Mühsal mit Tradition, Religion und Familie.“ (br-online) Schauburg

K

Die Kinder des Monsieur Mathieu Frankreich/Schweiz 2004, R: Christophe Barratier, D: Gérard Jugnot, Francois Berleand

„‘Die Kinder des Monsieur Mathieu‘ sind schwer erziehbare Jungen in einem französischen Internat Ende der vierziger Jahre. Doch der neue Musiklehrer Clément Mathieu bändigt die Bande: mit einer Stimmgabel. Er gründet einen Chor, gibt den Jungen so ein Gefühl für Harmonie – und damit ein Stück Kindheit zurück. Amüsant beschreibt Regisseur Christophe Barratier, wie sich Rüpel in Sängerknaben verwandeln. Wer sich von den singenden Rotznasen und Engelsgesichtern nicht rühren lässt, hat kein Herz.“ (Der Spiegel) Schauburg

Kinder des Olymp Frankreich 1943-45, R: Marcel Carne, D: Jean-Louis Barrault

„Einer der Glanzpunkte des Kinos, eine romantische Wonne, der Kultlieblingsfilm der Anspruchsvollen. Der Film wurde gelobt als Frankreichs ,Vom Winde verweht‘: eine Reaktion des 19. Jahrhunderts, ein Liebesfilm über eine Frau, die von jedem Mann, der sie sieht, begehrt wird. Der Film ist großartig auf vielen Ebenen, von der Romanze bis zur Propaganda. Und obwohl das Leben von fast jeder Filmfigur am Schluss ruiniert ist, verlässt man das Kino so fröhlich wie alle Franzosen, die in dem karnevalartigen Finale die Straßen von Paris bevölkern.“ (Danny Peary) Cinema

Die Kühe sind los USA 2004, R: Will Finn, John Sanford

„Sag zum Abschied leise Muh. Auch wenn sich der konventionelle Animationszweig der Disney-Studios in Deutschland mit über drei Millionen ‚Bärenbrüder‘-Besuchern noch einmal aufbäumte, kommt jetzt mit ‚Die Kühe sind los‘ der endgültig letzte mikrochipfreie Trickfilm aus dem Micky-Maus-Haus. Als hätten uns die Macher den Abschied von der Handarbeit nicht allzu schwer machen wollen, erweist sich dieser Schlusspunkt einer Ära als recht unwürdiges Mittelmaß. Die Geschichte dreier Kühe und eines trotteligen Pferdes, die einem Viehdieb namens Alameda Slim das Handwerk legen wollen, ist bestenfalls drollig.“ (Cinema) City

L

Lauras Stern Deutschland 2003, R: Piet De Rycker, Tilo Graf Rothkirch

„Nach dem Umzug in eine fremde Stadt findet die kleine Laura nur schwer Anschluss und fühlt sich allein. Da fällt ein Stern vom Himmel. Sie kümmert sich rührend um ihn und hat einen Freund gefunden. Liebevoll aufbereitete Spielfilmadaption der erfolgreichen Kinderbücher von Klaus Baumgart und des von ihnen inspirierten Kinderfernsehformats. Die warmherzige Geschichte um Freundschaft hat mit Mirco Nontschew, Eva Mattes und Heinrich Schafmeister recht prominente Stimmen gewonnen und sollte bei den Kleinen gut ankommen.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinespace, CineStar

Liebe mich wenn du dich traust Frankreich 2003, R: Yann Samuel, D: Guillaume Canet, Marion Cotillard

„Als ungezogene Kinder entdecken Julien und Sophie ihre Zuneigung zueinander, die nur wenige Jahre später in heiße Liebe umschlägt. Das Debut des französischen Regisseurs, Illustrators und Trickfilmzeichners Yann Samuell – der sich selbst offenbar das Pseudonym Jean-Pierre Jeunet zugelegt hat – möchte eine wilde, grelle, poetisch-naive Liebesgeschichte im Stile von Jean-Pierre Jeunets ,Amélie‘ und Jaco van Dormaels ,Toto le héros‘ sein; doch Samuells ausgeprägter Wille zur Ästhetik droht, jeden zarten Charme der Geschichte unter sich zu begraben.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

M

Das Mädchen mit dem Perlenohrring Großbritannien/Luxemburg 2003, R: Peter Webber, D: Scarlett Johansson, Colin Firth

Es ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Wie soll man den Ausdruck im Gesicht vom „Mädchen mit dem Perlenohrring“ deuten? Wer mag die junge, zugleich so unschuldig und sinnlich wirkende Frau gewesen sein? Die Schriftstellerin Tracy Chevalier hat sich für ihren Bestseller über die Entstehung des Werkes eine Geschichte ausgedacht. Die Titelheldin ihres Buches ist Griet, eine Dienstmagd im Hause Vermeers. Der Roman schlittert oft um Haaresbreite am kitschigen Melodram vorbei. Umso erstaunlicher ist es nun, wie gut der Film die Stimmung des Gemäldes einfängt. Beide sind ruhig, kontemplativ, gedämpft. Die Dramen spielen sich unter der Oberfläche ab, vieles wird angedeutet, und alles ist in eine dunkel, melancholische Grundierung getaucht. (hip) Atlantis

Der Manchurian Kandidat USA 2004, R: Jonathan Demme, D: Denzel Washington, Meryl Streep

„Captain Ben Marco und Sergeant Raymond Shaw haben gemeinsam im Golfkrieg gedient. Zehn Jahre danach hat Shaw mit Hilfe seiner Mutter Karriere in der Politik gemacht, Marco dagegen kämpft wie viele seiner Kameraden mit seinen Kriegserinnerungen: Er ist ein nervliches Wrack, geplagt von Alpträumen, die er mit anderen ehemaligen Kameraden teilt. Er geht zu Shaw nach Washington, um sich Klarheit zu verschaffen. Jonathan Demmes Remake des gleichnamigen Originals von John Frankenheimer aus dem Jahr 1962 wird von amerikanischen Kritikern als einer der besten Politthriller und Demmes spannendster und dichtester Film seit ‚Schweigen der Lämmer‘ gelobt. Demme aktualisiert den vielschichtigen Stoff und verlagert seinen Konflikt aus dem Koreakrieg in den ‚Desert Storm‘. Dabei lässt er anders als Frankenheimer die politischen Konflikte in den Vordergrund treten.“ (Blickpunkt:Film) Cinespace

Mein Bruder ist ein Hund Deutschland/Großbritannien 2004, R: Peter Timm, D: Christine Neubauer, Martin Lindow

„‚Mein Bruder ist ein Hund‘ variiert den Peter-Ustinov-Klassiker ‚Der Hund, der Herr Bozzi hieß‘ von 1957 für kleine Kinofans von heute. Bozzi war zur Strafe für irdische Sünden in einen Köter verwandelt worden; in der neuen Komödie des versierten Kinder- und Tierfilmers Peter Timm (‚Rennschwein Rudi Rüssel‘) verzaubert eine frustrierte Zehnjährige (Maria Ehrich) aus Versehen ihren ungeliebten Bruder in einen Hund. Doch das Entzaubern will ihr nicht gelingen – und alle mögen das haarige Viech. Herr Bozzi dürfte diesen phantastischen Klamauk aus dem Hundehimmel mit Wohlwollen betrachten.“ (Der Spiegel) Atlantis, Cinemaxx HB

Musica Cubana Deutschland/Italien 2003, R: German Kral, D: Pio Leiva, Barbaro Marin (Originalfassung mit Untertiteln)

„Doku über die Söhne des Buena Vista Social Clubs, die von Pio Leiva zusammengetrommelt werden. Der in kräftigen Farben gehaltene Dokumentarfilm über den kubanischen Musikernachwuchs nach ,Buena Vista Social Club‘ wird zwar von einer fiktiven Rahmenhandlung zusammengehalten, lebt aber von der wirklichen Lebenslust seiner Protagonisten. Die beobachtet German Kral bei den Proben und in ihrem Alltag. Das ist bisweilen amüsant und in den Musik-Szenen mitreißend.“ (Blickpunkt:Film) City

N

National Treasure USA 2004, R: John Turteltaub, D: Nicholas Cage, Sean Bean / Originalfassung ohne Untertitel

Originalfassung und -titel von „Das Vermächtnis der Tempelritter“. Kurzkritik siehe dort. Cinemaxx HB

Nussknacker und Mausekönig Deutschland 2004, R: Micael Johnseon, Tatjana Ilyina

„Auf der Basis von E.T.A. Hoffmanns gleichnamiger Weihnachtserzählung konzipierte Geschichte um ein kleines Mädchen, das einen in einen Nussknacker verzauberten Prinzen und sein Reich erlöst. Liebevoll gestalteter Animationsfilm, der zwar die bei Hoffmann angelegte schaurig-skurrile Atmosphäre etwas versüßt, nichts desto trotz aber eine spannende und unterhaltsame Geschichte präsentiert, in deren Verlauf das verträumte Mädchen ungeahnten Mut entwickelt und der verzogene Prinz zum guten Herrscher heranreift.“ (filmdienst) Schauburg

O

Ocean Twelve USA 2004, R: Steven Soderbergh, George Clooney, Brad Pitt

„Steven Soderbergh und seine All-Star-Crew, u.a. George Clooney, BradPitt und Matt Damon, aus „Ocean‘s Eleven“ kehren gut gelaunt zurück, um eine weitere stylishe, lässige Krimikomödie ab zu liefern. Nachdem „Ocean‘s Eleven“ 4,4 Mio. Besucher in die deutschen Kinos lockte, sollte auch dem Sequel ein Kinocoup gelingen.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx HB, Cinemaxx OL

Opening Night USA 1977 R: John Cassavetes, D: Gena Rowlands, Ben Gazzara / Originalfassung mit Untertiteln

„Myrtle Gordon (Gena Rowlands) ist eine erfolgreiche Broadway-Schauspielerin. Doch im Privatleben plagen sie große Ängste: Sie fürchtet, mit zunehmendem Alter nicht mehr attraktiv zu sein. Myrtle flüchtet sich in Alkohol und kurze Liebesaffären. Als einer ihrer größten Fans, die 17-jährige Nancy, vor dem Theater tödlich verunglückt, gerät Myrtles Welt völlig aus den Fugen. In dem Mädchen sah sie das Spiegelbild ihrer eigenen verlorenen Jugend… Unter der Regie ihres Mannes John Cassavetes spielte Gena Rowlands schon grandiose Rollen in «Minnie und Moskowitz» oder «Eine Frau unter Einfluß». Doch erst für ihre Leistung als Myrtle erhielt sie in Berlin den Silbernen Bären.“ (Cinema) Kino 46

P

Parlez moi d‘amour Frankreich 2002, R: Sophie Marceau, D: Judith Godrèche, Niles Arestrup / Originalfassung ohne Untertitel

Erste Regiearbeit der Schauspielerin Sophie Marceau: „Der Autor Richard lebt zusammen mit seiner deutlich jüngeren Frau Justine und den drei gemeinsamen Kindern. Im Laufe der fünfzehnjährigen Beziehung sind Liebe und Aufmerksamkeit verschwunden und einem quälend-eintönigen Alltag gewichen. Während Justine um die Beziehung zu kämpfen versucht, verharrt der 60-jährige Richard in Schweigen. Er beginnt zu trinken - und es folgt die unvermeidliche Trennung.“ ( bremerfilmkunsttheater) Atlantis

Das Phantom der Oper USA/Großbritannien 2004, R: Joel Schumacher, D: Gerard Butler, Emmy Rossum

„Der Regisseur diverser „Batman“-Filme Joel Schumacher verfilmte den bereits mehrfach adaptierten, berühmten Stoff aus der Feder von Gaston Leroux. Er nahm sich dabei Andrew Lloyd Webbers megaerfolgreiches Musical als Vorlage für einen prächtig ausgestatteten Kostümfilm, in dem Emmy Rossum in ihrer ersten Hauptrolle glänzt und Gerard Butler als Phantom düsteren Charme versprüht. (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL

Der Polarexpress USA 2004, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Michael Jeter

„Die Reise in einem magischen Zug soll einem Jungen seinen Glauben an den Weihnachtsmann zurückgeben und den Zuschauer auf die Zukunft des Kinos einstimmen. Robert Zemeckis („Forrest Gump“) beschritt bei seinem Animationsfilm technisch ganz neue Wege, indem er mit realen Schauspielern arbeitete, die via Rechner verfremdet wurden. Das Ergebnis sind nie gesehene realistische Bewegungen – noch nie wirkten im Computer generierte Figuren lebendiger.“ (Cinema) Cinemaxx HB, Apollo BHV, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Cinestar

o-Filmlexikon. Kino 46

R

Die Reise des jungen Che USA/Deutschland/Argentinien/Großbritannien 2004, R: Walter Salles, D: Gael García Bernal, Rodrigo de la Serna

„Walter Salles folgt in seinem gefühligen Roadmovie jener neunmonatigen Reise, welche die beiden Argentinier Alberto Granado (Rodrigo De la Serna) und Ernesto Guevara (Gael García Bernal) 1952 per Motorrad und zu Fuß durch Lateinamerika unternahmen. Der Frauenschwarm Bernal verkörpert einen gewandten und nachdenklichen jungen Mann, der sich selbst und seine Mission findet. Makellos-schön inszeniert Salles dazu jene Bilder schreiender sozialer Ungerechtigkeit, die den damals 23-jährigen Guevara so nachhaltig prägten, dass sie aus dem Medizinstudenten den Mann machten, der wenige Jahre später als ‚Che‘ Weltgeschichte schreiben sollte. Ein Film, dank dem der Verkauf von Che-Guevara-Devotionalien erneut florieren wird.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis, Casablanca OL

Resist Belgien/Deutschland 2003 R:Dirk Szuszies, Karin Kaper

Kurzkritik siehe auf der nächsten Seite Schauburg

Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch

„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) Gondel, Schauburg

S

Sauermehlsuppe (Zurek) Polen 2003, R: Ryszard Brylski, D: Katarzyna Figura, Natalia Rybicka / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Drei Generationen wohnen in dem kleinen Haus für Bahnbedienstete: Die Mutter, ihre 15-jährige Tochter und deren Baby. Am Grab ihres Mannes gelobt die Mutter, ihr Enkelkind zu Weihnachten taufen zu lassen. Sie will aber vorher noch den Vater ausfindig machen, auch wenn ihre Tochter das mit allen Mittel verhindern will.“ (Kommunalkino) Kino 46

7 Zwerge – Männer allein im Wald Deutschland 2004, R: Sven Unterwaldt, D: Otto Waalkes, Nina Hagen

„‘7 Zwerge – Männer allein im Wald‘ macht aus Grimms Märchen eine überdrehte Klamotte und setzt die erstaunliche Drift des deutschen Kinos zur Männergemeinschaft (‚(T)Raumschiff Surprise‘, ‚Sommersturm‘, ‚Männer wie wir‘) fort. Unter Anleitung von Otto Waalkes und der Regie Sven Unterwaldts darf die deutsche Komiker-Prominenz von Mirco Nontschew bis Rüdiger Hoffmann ihre Nasen ins Bild halten, um Lust-, Kraft- oder Kochzwerge zu spielen. Die Spielfreude der Akteure, darunter Mavie Hörbiger als verirrtes Rotkäppchen, entschädigt in diesem albernen, aber überraschend liebevollen Film für manche eher mittelguten Witze.“(Der Spiegel) Cinemaxx HB, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, CineStar, Cinespace

Sky Captain and the World of Tomorrow USA/Großbritannien/Italien 2004, R: Kerry Conran, D: Gwyneth Paltrow, Jude Law

„Jude Law kämpft als tollkühner Bomberpilot an der Seite von Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie in einer am Rechner entstandenen Welt von gestern für die Zukunft der Menschheit. Roboter-Attacken wie aus ‚Kampf der Welten‘, kreisförmig visualisierte Funksignale wie in der ‚Flash Gordon‘-Reihe, experimentelle Überblendungen à la ‚Citizen Kane‘ und knisternde Wortgefechte wie aus einem Spencer-Tracy-und-Katharine-Hepburn-Film mögen wie eine Checkliste für unvergessliche Momente der frühen Filmgeschichte wirken. Über deren in ihrer Konsequenz bahnbrechende, perfekte digitale Umsetzung mit monochromen Farbpaletten und großartigen Licht-und-Schatten-Effekten muss man trotzdem staunen. Wen solch eine virtuelle Reise in die ästhetische wie dramaturgische Vergangenheit nicht schreckt, der wird an dem liebevollen Konzept-Film des Kino-Nostalgikers Conran seine helle Freude haben.“ (Cinema) Cinemaxx HB

T

Tausendschönchen CSSR 1966, R: Vera Chytiová, D: Jitka Certová, Ester Krumbachová

Zwei Mädchen, die eine blond, die andere brünett, langweilen sich im Freibad. Sie finden, dass die Welt verdorben ist, und beschließen, genauso verdorben zu sein. In dieser tschechoslowakischen Antwort auf Louis Malles „Zazie dans la Metro“ folgte Vera Chytilová - entsprechend dem Geiste des Prager Frühlings - selbst filmisch dem Lustprinzip ihrer Protagonistinnen und brach auf das Schönste sämtliche Konventionen des klassischen Erzählkinos. (hip) Kino 46

Terminal USA2004, R: Steven Spielberg, D: Tom Hanks, Catherine Zeta-Jones

In der Robinsonade „Castaway“ hat Tom Hanks schon einmal einen Gestrandeten gespielt, aber statt auf einer einsamen Insel ist er nun in „Terminal“ in einem New Yorker Flughafenterminal gefangen. Als der Tourist Viktor Navorski aus dem fiktiven Balkanland Krakozhia will er just in dem Moment in die USA einreisen, als dieser Staat nach einem militärischen Coup aufhört zu existieren. Navorski darf als Staatenloser weder ein- noch heimreisen und muss wohl oder übel im Niemandsland der internationalen Zone des Flughafens bleiben. Tom Hanks gelingt hier ein ähnliches Kunststück wie schon in „Forrest Gump“. Er verkörpert einen skurrilen Menschen mit all seinen Schwächen, komischen Ticks und seiner Sturheit so aufrichtig, komplex und lebendig, dass man ihn immer mehr ins Herz schließt, auch wenn man weiter über ihn lacht. (hip) Cinestar

The Village USA 2004, R: M. Night Shyamalan, D: Joaquin Phoenix, D: Sigourney Weaver

„M. Night Shyamalan entführt uns in ein entlegenes Dorf, dessen Bewohner von Spukgestalten eingeschüchtert werden. Mit ,The Village - Das Dorf‘ unternimmt er nach ,Unbreakable‘ und ,Signs - Zeichen‘ den dritten Anlauf, an den Erfolg von ,The Sixth Sense‘ anzuknüpfen. Leider erneut vergeblich. Wenn sich die Kreaturen erst einmal zeigen, droht der Urangst-Horror ins Lächerliche abzugleiten.“ (Cinema) City

(T)Raumschiff Surprise - Periode 1 Deutschland 2003, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Rick Kavanian

„Als Autor, Produzent und Schauspieler lieferte Michael Herbig vor zwei Jahren mit ‚Der Schuh des Manitu‘ den größten Kassenhit der deutschen Kinogeschichte. Statt ein Sequel präsentiert er nun das von seinen Fans gewünschte neue Projekt: ‚(T)Raumschiff Surprise‘. Auch diesmal wärmt Michael Herbig nicht einfach die Gags aus seiner TV-Show ‚Bullyparade‘ auf, sondern liefert eine perfekt und liebevoll inszenierte Science-Fiction-Parodie in klassischer Mel-Brooks-Tradition, die ihren Bogen von ‚Star Wars‘ bis ‚Zurück in die Zukunft‘ spannt.“ (Cinema) City

Twister USA 1996, R: Jan De Bont, D: Bill Paxon, Helen Hunt

„Wirbelwunder von Jan De Bont. Wenn Stürmen ein Rüssel wächst, so die Filmlogik, dann haben Wolken ein Geschlechtsleben. Anders als einst im ,Zauberer von Oz‘ erzählen die Tornados aber keine Wundergeschichten: sie entstammen dem Computer und sind, trotz starker Ouvertüre, nach der dritten Wetterwarnung kaum spannender als der gewohnte Sturm im Wasserglas.“ (Der Spiegel) Kino 46

U

Die überdrehte Kamera - Kurzfilme

„Sieben Kurzfilme aus sechs Ländern und fünf Jahrzehnten versetzen in Schwindel. Angefangen bei den programmatischen »Selbstschüssen« der Kamera des Jungen Deutschen Films über Chantal Akermans Studie »La Chambre« und den japanischen »Roundscape Mix« bis hin zur französischen Videokunst Volker Schreiners.“ (thealit) Kino 46

Die Unglaublichen - The Incredibles USA 2004, R: Brad Bird

„Eine Superhelden-Familie soll gefährliche Kampfroboter testen – doch der Auftrag ist eine Falle. Mit Anleihen bei Superman, 007 und Horrorfilmen der 50er schufen die Trickgenies von Pixar („Findet Nemo!“) ein tolles Action-Abenteuer. Die komplexe Story, die Comic-Kenner sowie Bond-Fans der Connery-Ära begeistern wird, terminatorwürdige Action, feine Ironie und der unglaublich coole Look des Films beweisen, dass das computeranimierte Kino längst mehr ist als reine Kindersache. „Die Unglaublichen“ ist nicht so süß und lustig wie „Findet Nemo“, doch der Film markiert den Aufbruch des Pixar-Kinos in eine neue Dimension.“ (Cinema) Cinemaxx HB, Cinemaxx OL, Maxx DEL, CineStar, Cinespace, City, Wall-Lichtspiele OL

Unter der Sonne der Toskana USA/Italien 2003, R: Audrey Wells, D: Diane Lane, Sandra Oh

„Nachdem ihr Mann sie verlassen hat, flieht eine 40-jährige amerikanische Schriftstellerin in die Toskana. Dort bringt sie nicht nur ihr seelisches Gleichgewicht wieder ins Lot, sondern findet nach geraumer Zeit passend zum Traumhaus auf einem Hügel auch einen neuen Lebenspartner. Hölzern inszeniertes Liebesdrama, das mit Postkartenklischees und abgestandenen Lebensweisheiten hausiert und dessen nur skizzenhaft entwickelte Charaktere kein echtes Interesse aufkommen lassen.“ (filmdienst) Gondel

Der Untergang Deutschland 2004, R: Oliver Hirschbiegel, D: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara

„2 1/2 Jahre nachdem Hitler sie als Sekretärin engagierte, wird Traudl Junge Zeuge, wie vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 das Dritte Reich untergeht. Im Berliner Bunker duellieren sich Kapitulationsgedanken und Durchhalteparolen, Restvernunft und Realitätsflucht, bis die Rote Armee unaufhaltsam vorrückt und Hitler, Goebbels und engste Vertraute ihren Selbstmord planen und durchführen. ‚Das Experiment‘, Oliver Hirschbiegels erster Kinofilm, steht im Titel programmatisch für dieses Projekt, das erstmals ein bedeutendes Kapitel deutscher Geschichte auch mit deutscher Crew und Sensibilität erzählt. Unverdächtig, Mitleid für Monstren zu entwickeln, entlarvt der Film mit glänzendem Ensemble Regime, Ideologien und Mechanismen. Experiment gelungen.“ (Blickpunkt:Film) City, Cinemaxx HB, Maxx DEL, Cinespace

V

Die Vergessenen USA 2004, R: Joseph Ruben, D: Julianne Moore, Gary Sinise

„Der Verlust ihres neunjährigen Sohnes lässt Telly (Julianne Moore) verzweifeln. Als ihr Psychiater und auch ihr Ehemann ihr aber einreden wollen, sie hätte nie einen Sohn gehabt, driftet der Film in eine schlechte Folge von ‚Akte X‘ ab, in der unsere Kinder von Außerirdischen entführt werden. Die majestätische Julianne Moore spielt souverän weiter und rettet so diesen läppischen Gruselfilm vor der absoluten Lächerlichkeit.“ (tip) Cinemaxx, Cinemaxx OL, CineStar, Cinespace

Das Vermächtnis der Tempelritter USA 2004, R: John Turteltaub, D: Nicholas Cage, Sean Bean

„Dies ist vor allem eine atemlose Schnitzeljagd durch die kurze Geschichte der USA, angezettelt von Hollywoods erfolgreichstem Schrotthändler, dem Produzenten Jerry Bruckheimer („Pearl Harbor“, „King Arthur“). Ein Schatzsucher – sichtlich gelangweilt: Nicolas Cage – will die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776 aus dem US-Bundesarchiv in Washington stehlen, bevor sein mörderischer Konkurrent zuschlägt. Beide vermuten, dass sich auf der Rückseite des Dokuments eine geheimnisvolle Schatzkarte verbirgt, die zu unermesslichen Reichtümern führt. Bis die Schatzkammer endlich geknackt ist, plündern Bruckheimer und sein Regie-Gehilfe Jon Turteltaub ungeniert den Fundus der „Indiana Jones“-Spektakel – doch den Witz dieser legendären Abenteurerfilme haben sie nicht entdeckt.“ (Der Spiegel) Cinemaxx HB, Cinemaxx OL, Maxx DEL, Cinespace, CineStar, Apollo BHV

Verrückte Weihnachten USA 2004, R: Joe Roth, D: Tim Allen, Jamie Lee Curtis

„Weihnachtskomödie mit Tim Allen und Jamie Lee Curtis, die auf Weihnachten verzichten wollen, aber die Rechnung ohne die Familie gemacht haben. „America‘s Sweethearts“-Regisseur Joe Roth inszenierte nach dem Drehbuch von Komödienspezialist Chris Columbus und basierend auf John Grishams Bestseller „Das Fest“. „Verrückte Weihnachten“ ist eine klassische Weihnachts- und Familienkomödie, in der Tim Allen und Jamie Lee Curtis als Update der legendären Familie Griswold überzeugen und für das nötige ironische Augenzwinkern sorgen.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx HB, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, CineStar

Y

Young Adam Großbritannien, Frankreich 2003, R: David Mackenzie, D: Ewan McGregor, Tilda Swinton

„’Young Adam’ erzählt von dem charmanten Taugenichts Joe (Ewan McGregor), der jede Frau verführt, die nicht bei drei auf den Bäumen ist. Allerdings spielt der Film in Schottland, wo es kaum Bäume gibt, und so schlägt sich Joe auch mit der verheirateten Binnenschifferin Ella (Tilda Swinton) in die Büsche. In seiner Adaption des Romans von Alexander Trocchi nutzt Regisseur David Mackenzie die ungewöhnlichen Schauplätze entlang den Kanälen, auf denen die Figuren mit ihrem Kahn dahintreiben, als faszinierende Kulisse für ein düsteres Krimi-Melodram.“ (Der Spiegel) Cinema