Einblick (288)
RENATA KAMINSKA, KÜNSTLERIN
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?R. K.: Das waren Witkacy – Robakowskis Confidence Men in der Galerie ZAK/Branicka, die am 6. Februar 2009 eröffnet wurde. Die Ausstellung war eine sehr gute, raumbezogene Präsentation und in ihrer Homogenität fast schon ein Environment. Beide Künstler erheben sich dabei zu Hauptdarstellern ihrer Kunst und benutzen als Hauptausdrucksmittel Parodie, Mystifizierung und Allegorie. Zugleich transportieren Witkacys fotografische und Robakowskis filmische Autoporträts die Unterschiede zwischen den 20er- und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Die biografische Kuriosität, die das Jahr 1939 für die beiden mitbrachte – Witkacy wählte den Freitod und Robakowski wurde geboren –, suggeriert eine Art Weiterführung der Arbeit des Erstverstorbenen. Die erstmalige gemeinsame Präsentation beider Künstler fand ich sehr aufschlussreich, zumal ich die beiden Positionen schon lange bewundere.
Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen?Autechre, falls sie noch mal kommen; den Golden Gate Klub und das Bassy.
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag?Piktogram, das einzige echte Kunstmagazin Polens. Ich habe immer mehrere „angebrochene“ Bücher, im Moment sind auch zwei von Alain de Botton darunter.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir momentan am meisten Freude?Ein sonniger Tagesbeginn.