: Kennen wir doch
Corinne Douarre, macht in Berlin, worüber in Frankreich alle reden. Heute stellt sie im BKA ihre neue CD vor
Ja, Frankreich. Immer für eine Überraschung gut. Lange war die aktuelle Musik dort in eine Art Winterschlaf versunken, als plötzlich, wie auf Verabredung, eine neue Generation auftauchte. Sie sang melancholische Lieder, gerne traditionell mit Akkordeon oder Klavier begleitet. Aber irgendwie war es nicht mehr so wie beim alten Chanson, dass man an deutsche Studienräte in der Provence denken musste, die Weißbrot und Ziegenkäse aßen und dazu Georges Moustaki hörten. Die neue Musik klang stark nach Jetztzeit, als wäre der Chanson elektronisch geliftet worden. Und plötzlich merkte man, dass man das schon irgendwoher kannte. Aus nächster Berliner Nähe, von einer kleinen Französin, die auf kleinen Konzerten mit zarter Stimme über Haustiere sang. Inzwischen ist Corinne Douarre mit französischen Stars wie Benjamin Biolay aufgetreten. Ihre neue Platte „Virages“, die sie heute im BKA-Theater vorstellt, ist völlig auf der Höhe der Zeit. Romantik, mit elektronischen Störgeräuschen versetzt und ins dreckige Berlin gebeamt. Unbedingt hörenswert.