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Archiv-Artikel

STEHT WAS DRIN?

Keinen anderen Titel des Jahres wird man so oft in die Hand nehmen wie Spiegel 52/2003. Man hat Zeit, man hat Raum im Kopf, Lust auf Lesen, vielleicht sogar auf Weiterbildung. So wird man ihn am zweiten Weihnachtsfeiertag immer noch durchblättern. Ihn in die Luft halten, schütteln, ausquetschen, im Bestreben, es möge etwas rauskommen. Aber was? Saddam Hussein (vgl. diese Rubrik von vor einer Woche) – zu spät. „Comeback für Omar Sharif“? Schauspieler Bernd Herzsprung auf dem Arbeitsamt? Die FDP und ihr „Glaubwürdigkeitsproblem“?? Bitte: Das ist hier nicht als Mäkelei gedacht, sondern artet in vorweihnachtliches Verständnis aus. (Davon ausdrücklich ausgenommen ist der aktuelle Spiegel-Online-Poll: Dort darf unter zwölf Fernsehnasen abgestimmt werden, wer auch eine „kreative Pause“ brauche – und die größte Nase fehlt: J.B. Kerner, der ja von einer 100-prozentigen Tochter von Spiegel-TV produziert wird.) Ansonsten ist es mit den Ansprüchen an Wochenzeitschriften um Weihnachten und Neujahr wie mit den Feiertagen selbst: Niemals können sie einlösen, was man in sie projiziert. Man muss sie nehmen, wie sie sind. – Letzteres gilt selbstredend nicht für Focus.