: Fit für die Zukunft ohne Gebühren
betr.: „Heute und überall: Studenten protestieren gegen die Bildungswüste“, taz vom 13. 12. 03
Die Studenten-Proteste sind ein Hoffnungsschimmer am ansonsten trüben deutschen Horizont. Denn der akademische Nachwuchs ist die erste gesellschaftliche Gruppierung, die die „materiell degenerierte“ These „Was nichts kostet, ist auch nichts wert“ in der Praxis widerlegen kann. Dazu bedarf es lediglich eines kurzen Blickes in die europäischen Nachbarländer. Da zeigt sich nämlich, dass es vollkommen illusorisch ist zu glauben, mit der Erhebung von Gebühren den hiesigen Bildungsstandort fit für die Zukunft zu bekommen.
Der Ansatz der Studiengebühren-Befürworter vom Wettbewerb zwischen den Hochschulen und den Studierenden als Kunden klingt zwar in der Theorie gut. In der Praxis funktioniert das System aber nicht im öffentlichen Bildungswesen, siehe Italien und Österreich. Anstatt nun die Fehler dieser Staaten zu wiederholen, sollte Deutschland sich lieber an den erfolgreichen Volkswirtschaften orientieren. Das sind Länder wie Schweden, Dänemark und Finnland, und dort gibt es keine Studiengebühren! RASMUS PH. HELT, Hamburg