: Geschenke gefragt
Einzelhandel kann doch noch darauf hoffen, beim Weihnachtsgeschäft das Vorjahresniveau zu erreichen
FRANKFURT/M. ap ■ Der Weihnachtsmann achtet dieses Jahr auf den Preis: Trotz des Kundenandrangs am letzten Samstag vor dem Fest hofft der Handel im Weihnachtsgeschäft bestenfalls, den Umsatz des Vorjahres knapp zu erreichen. Gründe seien nicht nur die Kaufzurückhaltung und Sparsamkeit der Kunden, sondern auch die beispiellose Rabattschlacht, sagte der Sprecher des Handelsverbandes HDE, Hubertus Pellengahr. Die Hoffnungen richten sich nun auf Last-Minute-Käufer und die Tage bis Silvester, in denen traditionell viele Gutscheine und Geldgeschenke eingelöst werden.
Die Geschenke würden immer später besorgt, hieß es vielerorts. „Früher war das Hauptgeschäft in den ersten Adventswochen, jetzt wird bis zum letzten Moment eingekauft“, sagte der hessische Einzelhandelspräsident Frank Albrecht. Die beliebtesten Geschenke sind Spielzeug, Schmuck, Kosmetik, Bücher, CDs, DVDs und Unterhaltungselektronik. Auffällig sei der Trend zum Gutschein, sagte Pellengahr. Während die Gutscheine in den letzten Jahren ein Fünftel der Geschenke ausmachten, werde es dieses Jahr rund ein Viertel sein. Sie würden meist schnell eingelöst. „Das Weihnachtsgeschäft endet Silvester, nicht Heiligabend.“
Auch am letzten Adventssamstag gab es Abschläge von bis zu 50 Prozent. „Wir haben mehr Kundschaft. Aber es wird einfach preiswerter gekauft“, sagte der Geschäftsführer eines Mediamarktes in Hannover. „Wie will man denn da den Umsatz des Vorjahres erreichen?“
Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel von zentraler Bedeutung. Insgesamt wird im November und Dezember rund ein Fünftel des Umsatzes erwirtschaftet. Für das kommende Jahr hofft die Branche auf ein wachsendes Geschäft. Nach der Verabschiedung der Reformgesetze gebe es mehr Planungssicherheit. 2003 habe der Einzelhandel rund 30.000 Arbeitsplätze streichen müssen, sagte Pellengahr. 2004 rechne er mit dem Abbau weiterer 20.000 Stellen.