Stadt privatisiert Pflegeheime

Der behördlich kontrollierte Aufsichtsrat von „pflegen & wohnen“, dem größten städtischen Betreiber von Alten- und Pflegeheimen, hat gestern erwartungsgemäß seine weitgehende Privatisierung beschlossen. 2005 soll der Pflegebereich an einen privaten oder gemeinnützigen Träger abgegeben werden. Dabei sollen die veralteten Pflegezentren in Lokstedt und Groß Borstel geschlossen werden, während die ebenfalls maroden Einrichtungen am Alsterberg, in Farmsen und Heimfeld sowie am Holstenhof abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden sollen. Die sieben verbleibenden Heime sollen für zwölf Millionen Euro saniert werden. Um den stark defizitären Pflegebereich überhaupt loszuschlagen, wird die Stadt bei einem Verkauf den Großteil der Pensionsansprüche ehemaliger Mitarbeiter (180 Millionen Euro) sowie weitere Verbindlichkeiten in Höhe von 127 Millionen Euro übernehmen. Auch für die 520 Behinderten-Eingliederungsplätze von „Pflegen & Wohnen“ sucht die Stadt einen neuen gemeinnützigen Träger.

Nur die Wohnunterkünfte für Asylbewerber und Obdachlose sollen weiterhin in öffentlicher Regie betrieben werden. Heute werden die betroffenen MitarbeiterInnen in einer Betriebsversammlung über die Folgen der Zerschlagung beraten, durch die mindestens 200 Arbeitsplätzen wegfallen werden. mac