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Archiv-Artikel

Streit nach Wahlen in Guinea

Von D.J.

CONAKRY afp/taz ■ Nach der Präsidentschaftswahl in Guinea am Sonntag ist zwischen Regierung und Opposition Streit ausgebrochen. Die Regierung von Präsident Lansana Conté sagte, die Wählerschaft habe sich massiv „mobilisiert“; die Opposition sagte, es sei kaum jemand zur Wahl gegangen. Ein Sieg Contés steht außer Frage, da nur ein völlig unbedeutender Gegenkandidat zugelassen war und die etablierte Opposition boykottierte. Oppositionsführer Sidya Touré sagte, es habe „keine zehn Prozent Wahlbeteiligung“ gegeben; Territorialminister Moussa Solano hingegen nannte den Wahltag „sehr positiv“ und „friedlich“. Nach Berichten aus Guinea erklärten Offizielle in leeren Wahlbüros am Sonntagmorgen gegenüber Journalisten, die Abwesenheit von Wählern liege daran, dass das Volk am Vorabend Contés Wiederwahl gefeiert habe und daher noch schlafe. Im Staatsfernsehen wurde der schwer kranke Präsident bei der Stimmabgabe in einem Auto gezeigt. Er habe „Schmerzen am Fuß“, gab der Staatschef zu, aber sein Kopf funktioniere noch gut genug zum Regieren. D.J.