: Nix gefesselt an Primatenstuhl
Betr.: „Die Röhre ist da“, taz bremen vom 18.12.03
Dem Artikel über den neuen Kernspintomographen im Zentrum für Neurowissenschaften der Universität muss widersprochen werden. Unverständlicherweise enthält er Aussagen, die bei der Vorstellung des neuen Kernspintomographen nicht gemacht wurden. Besonders ärgerlich ist die Behauptung, dass Versuchstiere an „einen eigens dafür entwickelten Primatenstuhl gefesselt“ würden. Das Gegenteil ist der Fall, wie Professor Andreas Kreiter ausführlich erläutert hat. Versuche mit Affen sind nur dann erfolgreich, wenn die Tiere nicht unter Angst oder Stress leiden und daher bereit sind, mitzuarbeiten. Dafür durchlaufen sie ein sorgfältig aufgebautes Training, das fast ein Jahr dauert. Wenn Tiere gegen ihren Willen gezwungen werden, an neurokognitiven Experimenten teilzunehmen, gibt es keine wissenschaftlich verwertbaren Ergebnisse. Man wird das Gefühl nicht los, dass durch das ständige Wiederholen von falschen Aussagen Emotionen geschürt werden sollen – mit kritischem Journalismus hat das nichts zu tun. Eberhard Scholz