Tote und Verletzte bei Anschlägen im Irak

Drei Selbstmordattentäter in Kerbela erschossen. Kopfgeld in Millionenhöhe auf Saddam-Anhänger ausgesetzt

BAGDAD/KERBELA afp/ap/dpa ■ Die Serie von tödlichen Anschlägen im Irak reißt nicht ab: Bei einer Bombenexplosion in Bagdad wurden gestern ein US-Soldat und zwei irakische Kinder getötet. 13 Menschen wurden nach Angaben eines Armeesprechers verletzt. Unter den Verletzten sind fünf US-Soldaten, ein Übersetzer und acht Mitglieder der irakischen Zivilverteidigung.

Bereits am Samstag waren in der südirakischen Stadt Kerbela bei mehreren Anschlägen mindestens 13 Menschen getötet und rund 170 teils schwer verletzt worden. Gestern erlagen fünf Iraker ihren schweren Verletzungen. Die Angriffe mit vier Autobomben, Mörsergeschossen und Maschinengewehren richteten sich nach Militärangaben gegen zwei Stützpunkte der Koalitionstruppen auf dem Universitätsgelände sowie gegen das Rathaus.

Bei den Toten handelte es sich nach Militärangaben um sechs irakische Polizisten und eine Zivilistin sowie sechs Angehörige der Koalitionstruppen. Nach Krankenhausangaben wurden 135 Iraker verletzt. US-Brigadegeneral Mark Kimmitt sprach in Bagdad von mindestens 37 verwundeten Soldaten, darunter fünf Amerikaner. Vier der getöteten Soldaten sind Bulgaren, wie Bulgariens Vizeverteidigungsminister Ilko Dimitrow mitteilte. Die zwei anderen getöteten Soldaten stammen nach Regierungsangaben in Bangkok aus Thailand. Ein thailändischer Militärsprecher sagte, sie hätten Wache gestanden, als ein Wagen die Wand eines Militärstützpunktes rammte.

Drei Fahrer hätten ihre Wagen mit Autobomben gegen die Militärbasen gesteuert, sagte der polnische Kommandeur Andrzej Tyszkiewicz. Sie seien erschossen worden, bevor sie ihre Ziele erreicht hätten. Die vierte Autobombe detonierte laut Tyszkiewicz vor dem Rathaus. Im Zusammenhang mit dieser Explosion wurden zwei Männer festgenommen, wie ein US-Militärsprecher mitteilte. Zeugen berichteten von drei ausgebrannten Autos auf der Straße. Ein Polizist sagte, vor dem Rathaus seien zwei Raketen explodiert.

Unterdessen hat die US-geführte Zivilverwaltung im Irak ein Kopfgeld in Höhe von je einer Million US-Dollar auf zwölf flüchtige Anhänger des gestürzten irakischen Präsidenten Saddam Hussein ausgesetzt. Das gab die Behörde gestern bekannt. Für Hinweise zur Ergreifung des früheren Saddam-Stellvertreters Isset Ibrahim el Duri – 13. auf der Liste der einst 55 meistgesuchten Iraker – hatten die USA zuvor eine Belohnung von zehn Millionen US-Dollar ausgesetzt.