Negative Öko-Bilanz

Naturschützer kritisieren vor allem Verkehrspolitik

Ruhr taz/dpa ■ Die frühe Kritik nordrhein-westfälischer Naturschützer an der Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans in NRW hat offenbar nicht gefruchtet: Der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Olaf Tschimpke, zog jetzt negative Bilanz: „Das Mautdebakel behindert die überfällige Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene“, sagte er gestern in Bonn. Auch in der Flusspolitik komme man kaum voran.

Der Bundesverkehrswegeplan gibt in Nordrhein-Westfalen dem Straßenausbau eindeutig den Vortritt: Von den bundesweit 800 „vordringlichen“ Projekten werden alleine 250 in NRW durchgeführt. Demgegenüber bleiben die alternativen Verkehrsträger weiterhin Stiefkind der Politik: Nur neun Schienenprojekte sind für das Land Nordrhein-Westfalen vorgesehen.

Zu den positiven Entwicklungen im Jahre 2003 zählte der NABU den gesetzlichen Rückenwind für erneuerbare Energien. Mit der Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) werde der Aufschwung von Wind, Sonne und Biomasse als Energielieferant fortgesetzt. Aber: „Die Fortschreibung der Steinkohlesubvention ist aus umweltpolitischer Sicht mehr als ärgerlich“, meint NABU-Chef Tschimpke.

NATALIE WIESMANN