: Verlustangst
Hans-Michael Klein, 45, Polizist:„Den unsichersten Moment in meinem Leben hatte ich 1996, als mein Vater starb – mit gerade mal 62 Jahren. Er hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs. Zwischen der Krebsdiagnose und seinem Tod lag nur ein gutes halbes Jahr. Ich wäre gerne dabei gewesen, als er starb. Er war fast die ganze Zeit in der Klinik und hin und wieder zu Hause. Ich konnte ihn nicht versorgen, ich musste ja arbeiten. Das Schlimmste in dieser Zeit war die Verlustangst. Es ist eine Angst, die einen viel mehr belastet als die Angst im Berufsleben eines Polizisten. Da spielt der Tod natürlich auch eine große Rolle. Die Polizei wird oft zu Todesfällen hinzugerufen, bei denen die Todesursache nicht hundertprozentig klar ist. Da versucht man dann, die Angehörigen zu trösten. Solche Einsätze gehören zu den unangenehmsten.“