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Archiv-Artikel

Karstadt wird 4.200 Mitarbeiter los

Betriebsrat des Warenhauskonzerns akzeptiert harte Einschnitte. Abfindung und Eintritt in Beschäftigungsgesellschaft für Entlassene. Zwei Callcenter verkauft

ESSEN dpa/afp ■ Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen der Spitze und dem Betriebsrat des KarstadtQuelle-Konzerns haben sich beide Seiten auf einen Sozialplan für den Stellenabbau zur Sanierung der angeschlagenen Karstadt-Warenhäuser geeinigt. Die erzielte Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat erlaube eine „möglichst sozialverträgliche“ Reduzierung von 4.200 Arbeitsplätzen in den Jahren 2005 bis 2007, teilte das Unternehmen gestern mit. Vorgesehen seien Abfindungen und Eintritt in eine Transfergesellschaft. Sollten sich nicht genügend Arbeitnehmer zu einem freiwilligen Ausscheiden entschließen, seien auch betriebsbedingte Kündigungen möglich.

Wie viele der Stellenstreichungen auf die Verwaltung und auf den Verkauf entfallen, konnte Unternehmenssprecher Jörg Howe nicht sagen. Auch zur Höhe der Abfindungen wollte er sich nicht äußern. Nach einem Bericht der WAZ soll etwa eine 50-jährige vollzeitbeschäftigte Verkäuferin nach rund 20 Jahren im Unternehmen knapp 28.000 Euro Abfindung erhalten.

Howe bestätigte auch den Verkauf von zwei Callcentern des KarstadtQuelle-Konzerns in Mainz und Köln. Die Unternehmen mit insgesamt etwa 430 Beschäftigten gingen an den Londoner Dienstleister Shannon International PLC, sagte der Konzernsprecher. Für den Verkauf der Sporthandelsketten Runners Point und Golf House beginne nun die „heiße Phase der Verhandlungen“, sagte Howe. Darüber hinaus hätten Konzern und Betriebsrat die Modalitäten für die Ausgliederung der 77 kleinen Filialen in die neue Gesellschaft Karstadt Kompakt geregelt, teilte der Konzern weiter mit. Die Essener wollen mit dem Verkauf von Fachhändlern, Filialen und Beteiligungen rund eine Milliarde Euro für die Sanierung einlösen.