: Preise unter Strom
HEW verteidigen Tariferhöhung vor Wirtschaftsausschuss der Bürgerschaft. Senator will Steigerung genehmigen
Die Wirtschaftsbehörde wird die von den HEW für den 1. Januar beantragte Erhöhung der Strompreise genehmigen. Wie Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) nach einer Anhörung des Wirtschaftsausschusses gestern sagte, habe er keine Wahl, als dem Wunsch der HEW zu entsprechen. „Nach den geltenden Bestimmungen muss genehmigt werden, wenn eine Unterdeckung vorliegt“, sagte Uldall. Er könne allerdings nur die Kalkulation der HEW selbst prüfen, nicht die von deren Lieferanten. Mit der Anhörung wollte die Bürgerschaft unter anderem prüfen, inwieweit das Ansinnen der HEW plausibel ist.
Der Konzern will den Stromtarif zum Jahresbeginn um vier bis sechs Prozent erhöhen. Die GAL vermutet, dass eine Erhöhung nicht gerechtfertigt ist und verweist dabei auf dem Bund der Energieverbraucher (BdE). Dieser habe errechnet, dass deutsche Verbraucher im vergangenen Jahr 120 Euro mehr an Gebühren abgeführt hätten als an Kosten entstanden waren.
Hans-Jürgen Kramer von den HEW begründete den Aufschlag damit, dass im norddeutschen Versorgungsgebiet besonders viel Windenergie ins Netz gespeist werde. Dafür müsse fast im gleichen Umfang Regelenergie vorgehalten werden.
Manfred Fischedick vom Wuppertal-Institut bezeichnete die Investitionen in erneuerbare Energien als Vorleistungen, die der deutschen Wirtschaft zugute kommen würden, wenn die Preise für fossile Energie – wie absehbar – stark steigen werden. Die erneuerbaren Energien müssten ohnehin gekoppelt werden mit dem Energiesparen, sodass sich die Belastung der Verbraucher verringere.
Milan Nitzschke vom Bundesverband Erneuerbare Energien warf den Versorgern vor, sie stellten ihren Kunden mehr für erneuerbare Energien in Rechnung, als diese tatsächlich kosteten. Gernot Knödler