: Rettet die Liga?!
Nur die Liga kann den HSV retten: Ansonsten droht Lizenzentzug und Scheitern eines zu ehrgeizigen Projekts
Ausgerechnet die Deutsche Handball-Liga (HBL) muss über die Zukunft des HSV Handball entscheiden.
Bis Mittwoch, an dem der Vorstand der HBL über die Strafe wegen Nichterfüllung der Lizenzauflagen entscheiden wird, will der HSV-Präsident Heinz Jacobsen alles versuchen. Zwar wurde keine – von der Liga zum 15.12. eingeforderte – testierte Bilanz an die HBL geschickt, dennoch versucht er, den mit zwei Millionen verschuldeten wirtschaftlichen Träger Omni Sport GmbH am Leben zu halten. „Wir loten die Chancen aus, mit der Omni Sport zu einer Neuaufstellung zu kommen.“ Das Problem: 70 Prozent der Anteile gehören dem inhaftierten Winfried Klimek, den der HSV am liebsten ganz ausbooten möchte. Laut Statuten der HBL darf ein Verein aber seinen wirtschaftlichen Träger nicht in einer laufenden Saison wechseln. Als Helfer in der Not steht wohl Jürgen Hunke, Ex-Präsident der HSV-Fußballer bereit. Wie bei der Lizenzvergabe überlegt Hunke auch diesmal dem HSV zu helfen. Die wohl einzige Lösung für den HSV nach den Statuten könnte ein Insolvenzplanverfahren sein. Ein bestellter Geschäftsführer vereinbart mit den Gläubigern eine Reduzierung der Forderungen und eine längere Zahlungsfrist. So könnte der HSV die Saison beenden und für die kommende Saison den wirtschaftlichen Träger wechseln. „Wir wollen dem HSV helfen. Aber wir haben schon Goodwill bei der Lizenzvergabe gezeigt, die die Omni Sport unter Auflagen erhalten hat“, sagt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Um den wahrscheinlichen Punktabzug von acht Punkten geht es den existenzgefährdeten Hamburgern schon lange nicht mehr. „Man kann uns auch zwölf Punkte abziehen, das ist mir egal. Es geht auch nicht darum, ob die Spieler ihre Gehälter eine Woche früher oder später bekommen. Wichtig ist, dass es endlich eine Lösung gibt“, sagte HSV-Trainer Bob Hanning nach dem 29:23-Heimsieg gegen Pfullingen. „Ich selbst beschäftige mich bis zur letzten Sekunde mit Hamburg. Das ist die schönste Stadt und die schönste Halle und für mich ein Traum, hier zu arbeiten.“
Als Aufforderung der Fans zur finanziellen Unterstützung durch den Hamburger Senat stand zu lesen: „Hallo Ole, wir sind nicht Airbus, aber wir fliegen auf unser Team und auch wir verdienen es, gerettet zu werden.“ GOF/DPA