Pinochet erleidet Schlaganfall

FRANKFURT/M. epd ■ Chiles Exdiktator Augusto Pinochet hat nach Angaben von Ärzten einen Schlaganfall erlitten. Laut der Tageszeitung La Tercera wurde er am Samstag in ein Militärkrankenhaus gebracht. Pinochet habe vorübergehend das Bewusstsein verloren, teilten die Ärzte mit. Sein Zustand sei inzwischen stabil, er müsse aber für weitere Untersuchungen im Krankenhaus bleiben. Am vergangenen Montag hatte ein Richter den 89-Jährigen für verhandlungsfähig erklärt und Anklage gegen ihn wegen der Ermordung und Entführung von Regimekritikern erhoben. Den zugleich verhängten Hausarrest hob ein Berufungsgericht zunächst wieder auf. Versuche, Pinochet vor Gericht zu bringen, waren bisher gescheitert, weil Ärzte ihm Demenz attestiert hatten. Pinochets Sohn Marco Antonio wies Vermutungen zurück, sein Vater täusche gesundheitliche Probleme vor, um sich einer Gerichtsverhandlung zu entziehen. Sein Vater sei durch die Anklage psychisch schwer belastet und habe deshalb den Gehirnschlag erlitten.