: Tote bei Anschlägen
Autobombe und Selbstmordattentäter fordern zahleiche Opfer in Nadschaf und Kerbela. Überfälle auch in Bagdad
NADSCHAF/KERBALA afp ■ Bei zwei schweren Anschlägen in den Schiitenstädten Kerbela und Nadschaf im Irak sind gestern mindestens 40 Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt worden.
Eine Autobombe in Nadschaf ging nur 100 Meter vom Imam-Ali-Mausoleum entfernt hoch. „30 Menschen wurden getötet und 65 verletzt“, sagte ein Mitarbeiter der Notaufnahme des Krankenhauses Hakim. In Kerbela wurden nach Krankenhausangaben 10 Menschen getötet und mindestens 40 verletzt. Augenzeugen berichteten, der Selbstmordattentäter habe zunächst erfolglos in ein Rekrutierungszentrum der Polizei eindringen wollen. Schließlich habe er den Sprengstoff in seinem Auto vor einem zentral gelegenen Busbahnhof nahe dem Hussein-Mausoleum gezündet. Etwa ein Dutzend Minibusse seien durch die Wucht der Detonation zerstört worden, sagte ein Polizeisprecher.
Es war bereits der zweite Anschlag in Kerbela binnen weniger Tage: Erst am Mittwoch waren 10 Menschen bei der Explosion eines Sprengsatzes an der Westpforte des Imam-Hussein-Mausoleums getötet worden. Unter den Verletzten war ein enger Vertrauter von Schiitenführer Ajatollah Ali Sistani.
In der Hauptstadt Bagdad töteten Aufständische drei Mitarbeiter eines Wahlbüros. Die Angreifer blockierten mit zwei Wagen das Auto der Opfer und erschossen diese, wie ein Sprecher der Wahlkommission sagte. Bewaffnete erschossen auch die Tochter und den Schwiegersohn des früheren irakischen Präsidenten Abdel Salam Aref und verschleppten den Sohn des Paares. Nach Angaben der Polizei geschah die politisch motivierte Tat bereits vorigen Montag. Aufständige drohten zudem mit der Ermordung von 10 entführten Irakern, die für eine US-Sicherheitsfirma in Bagdad gearbeitetet hatten.