Ethik im Freudenhaus

Französischen Staatsanwalt zieht es in deutschen Puff

PARIS ap/taz ■ Und Justititia weinte bitterliche Tränen … Ein Staatsanwalt aus der südwestfranzösischen Stadt Bayonne hat nach Informationen der Zeitung Le Parisien einem deutschen Kollegen seine Kreditkarte gestohlen und sich damit im Freudenhaus vergnügt. Wie das Blatt am Montag berichtete, schlug der Staatsanwalt bei einem Juristenkongress in Celle zu. Erst entwendete der Schurke die Kreditkarte, dann nahm er während der Konferenz im vergangenen Mai mehrfach die Dienste von Prostituierten in Anspruch. Die Tarife hätten „je nach Dienstleistung“ zwischen 100 und 300 Euro gelegen. Vor seinen Kollegen aus ganz Europa hatte der diebische Jurist zuvor einen schrecklich langweiligen Vortrag über die „grundlegenden ethischen Prinzipien der Staatsanwaltschaft“ gehalten. „Das war für uns ziemlich furchtbar“, sagte einer der Teilnehmer der Konferenz.