: Bundesbank trotzt Eichel
Die Bundesbank verkauft zu wenig Gold, findet der Finanzminister. Union sieht Haushaltspolitik gescheitert
BERLIN dpa ■ Der zurückhaltende Goldverkauf der Bundesbank hat zu neuem Streit über die Haushaltspolitik von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) geführt. CSU-Landesgruppenchef Michael Glos sagte, der erneut gescheiterte Griff Eichels nach den Goldreserven „ist das Eingeständnis seiner kläglich gescheiterten Haushaltspolitik“. Eichel kritisierte die Entscheidung der Bank. Der SPD-Fraktionsvize Joachim Poß vermutete gar eine „schwarze Seilschaft in der Bundesbank“ am Werk.
Entgegen Eichels Vorstellungen verkauft die Bundesbank mit acht Tonnen Gold lediglich eine geringe Menge ihres Bestandes. Nach Absprache mit 15 europäischen Zentralbanken könnte sie bis zu 120 Tonnen verkaufen und auf diese Weise Eichels prekäre Haushaltslage etwas entspannen.
Bundesbankpräsident Axel Weber machte deutlich, dass die Goldbestände der Bundesbank als Teil des Volksvermögens für die Bevölkerung einen hohen Symbolwert hätten.