Schwere Schlappe für Microsoft

Europagericht bestätigt Auflagen im Kartellstreit. Windows nun ohne Media Player

LUXEMBURG afp ■ Der US-Softwarekonzern Microsoft muss sein Betriebssystem Windows in Europa künftig ohne das Abspielprogramm Media Player verkaufen. Das Europäische Gericht erster Instanz bestätigte gestern in Luxemburg von der EU-Kommission verhängte Auflagen gegen das Unternehmen.

Microsoft habe nicht belegen können, dass ihm durch die EU-Vorgaben „ein schwer wiegender und irreparabler Schaden“ entstehe, so die Richter. Microsoft-Vizechef Brad Smith kündigte für Januar neue Europa-Versionen von Windows an.

Das Europäische Gericht bestätigte als weitere Auflage, dass der Software-Konzern seinen Wettbewerbern verborgene Software-Schnittstellen offen legen muss, damit ihre Programme besser an Windows angebunden werden können. Microsoft äußerte zunächst die Hoffnung, sich mit der EU-Kommission noch gütlich einigen zu können. Diese erklärte dagegen, die Entscheidung des Gerichts müsse „unverzüglich umgesetzt werden“, sagte ein Sprecher. Dies werde nicht nur Computernutzern zugute kommen, sondern auch „zu Neuerungen anregen“. Noch gestern wollte Microsoft nun eine entsprechende Webseite freischalten.