BVB-Aktie fällt in den Keller

DORTMUND taz ■ Die Aktie des kriselnden Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund entwickelt sich zu einem günstigen Last-Minute-Weihnachtsgeschenk. Nachdem der Kurs des vor vier Jahren mit dem Wert von 11 Euro an der Börse gestarteten Papiers vorgestern zeitweise auf ein Rekordtief von 1,84 Euro gefallen war, erholte sich der Wert gestern nur wenig. Am Nachmittag wurde die BVB-Aktie zum Kurs von etwa 2 Euro gehandelt.

Nach Ansicht von Börsenexperten ist der Kursverfall durch den Verkauf von größeren Aktienpaketen ausgelöst worden. BVB-Fans äußerten in Internetforen die Vermutung, dass der umstrittene Großaktionär Florian Homm den Wert künstlich drücke, um im Falle einer weiteren Kapitalerhöhung seine Anteile an der Borussia günstig aufstocken zu können. Homm hält mit etwa 25 Prozent der Aktien mehr Anteile an der Borussia Dortmund KG als der Verein, der etwa 20 Prozent besitzt.

„Der Kurssturz erfüllt mich mit Sorge“, kommentierte BVB-Präsident Reinhard Rauball den Wertverlust des Unternehmens Borussia. Die Finanzkrise verbietet es der Borussia auch, mit Neuverpflichtungen in der Winterpause auf den schwachen 14. Tabellenplatz zu reagieren. Dem Fußball-Magazin Kicker sagte Rauball, die Chance für Verstärkungen liege bei unter 20 Prozent. In der Rückrunde erwarte den BVB „ein gnadenloser Kampf gegen Mannschaften, die auch nicht absteigen wollen“. Er habe erkannt, dass das Ziel der Borussia momentan nicht die Champions-League sein könne. KAN