: PDS will Einheitsschule mit Werteunterricht
Liebich akzeptiert SPD-Vorschlag für Ethikunterricht, wenn dafür das dreigliedrige Schulsystem abgeschafft wird
Koalitions- und Oppositionspolitiker plädieren für einen Werteunterricht an den Schulen. PDS-Landes- und Fraktionschef Stefan Liebich knüpft das Entgegenkommen seiner Partei aber an die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems. Sollte die SPD zum Einlenken bereit sein, könne es einen Kompromiss nach dem Vorbild des Brandenburger Modells Lebensgestaltung, Ethik, Religionskunde (LER) geben. Die Schüler könnten dann zwischen LER und Religion wählen. Grünen-Fraktionschefin Sibyll Klotz fordert dagegen, dass der Werteunterricht für alle Schüler bindend sein müsse – egal, ob die Kinder christlich, muslimisch oder atheistisch geprägt sind.
Bildungssenator Klaus Böger (SPD), der Änderungen der Schulstruktur nachdrücklich ablehnt, hatte sich kürzlich für die Einführung eines verpflichtenden Wertefachs ausgesprochen. Rückendeckung erhielt er von SPD-Landes- und Fraktionschef Michael Müller. Wenn sich die SPD bei der Schulstruktur bewege, sei eine Einigung über den Werteunterricht „wesentlich leichter möglich“, betonte Liebich. Nach seinen Worten strebt die PDS eine Schule an, in der die Kinder gemeinsam zehn Jahre lernen und individuell gefördert werden. DPA