Ein Hausbrücke über dem Lehrter Bahnhof

Bürobauten werden im Sommer 2005 über das Glasdach des künftigen Hauptbahnhofs geklappt

Rund eineinhalb Jahre vor der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs muss im Jahr 2005 noch eine spektakuläre Ingenieurleistung glücken. Ende Juli sollen in einer europaweit einmaligen Bauaktion 43 Meter lange und 1.300 Tonnen schwere Gebäudeteile wie Brücken über den neuen Bahnhof geklappt werden. Die Stahlkonstruktionen, die zwischen zwei Bürotürme gespannt sind, sollen später unter anderem ein 210 Meter langes und 40 Meter breites Glasdach halten. Die Schweizer Klapptechnik mit hydraulischen Seilwinden sei bisher meist bei Brückenbauten, nicht aber bei Gebäuden angewendet worden, sagte Projektleiter Hany Azer. Für die Arbeiten muss die Stadtbahnstrecke an drei Wochenenden im Juli und August gesperrt werden. Gelingt die Konstruktion in dieser Zeit nicht, könnte der Hauptbahnhof nicht rechtzeitig zur Fußball-WM 2006 fertig werden. Der neue Lehrter Bahnhof gilt als der größte Schienenverkehrs-Kreuzungspunkt Europas. Künftig sollen hier täglich rund 1.600 Fern- und Regionalzüge beziehungsweise S-Bahnen halten. Oberirdisch rollen die Züge in Ost-West-Richtung. Unterirdisch fahren die Nord-Süd-Verbindungen. Die Gesamtkosten für den Bahnhof beziffert die Bahn im Moment auf 500 bis 700 Millionen Euro. dpa