: Flut fordert mehr als 25.000 Tote
Allein in Sri Lanka und Indonesien rechnen Behörden mit jeweils mehr als 10.000 Opfern. 7.000 Tote und 30.000 Vermisste in Indien. Zahl der Opfer könnte noch steigen. Auch hunderte Touristen getötet oder vermisst. Internationale Hilfsaktion läuft
BANGKOK/COLOMBO dpa/afp/taz ■ Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Flutwellen (Tsunamis) im Indischen Ozean ist gestern auf über 25.000 gestiegen. Allein in Sri Lanka gab die Regierung die Zahl der Toten mit 12.000 an. Das ist eine Verdoppelung vorheriger Zahlen. Unter den Toten in Sri Lanka sind 134 Urlauber, darunter vier Deutsche. In Indien starben nach offiziellen Angaben insgesamt 6.900 Menschen. Auf den zu Indien gehörenden Inselgruppen der Nicobaren und Andamanen in der Bengalischen Bucht kamen dabei nach Angaben der Behörden 3.000 Menschen ums Leben. Rund 30.000 würden dort derzeit vermisst. Gestern kam es gestern auf der Inselgruppe zu einem Nachbeben der Stärke 6,0.
Auch in Indonesien hat die Regierung die Schätzung über die Opferzahlen verdoppelt. Die Zahl könnte von derzeit 5.000 auf 10.000 Tote steigen, sagte Vizepräsident Jusuf Kalla gestern. Vor der zu Indonesien gehörenden Insel Sumatra lag das Epizentrum des Erdbebens, dessen Stärke nach jüngsten Messungen den Wert 9,0 auf der Richterskala erreichte.
In Thailand starben mindestens 870 Menschen, weitere 1.200 wurden noch vermisst. Ein Drittel der Toten in Thailand sollen Touristen sein. An Thailands Westküste waren die beliebten Ferieninseln Phuket und Phi Phi von der Flut betroffen. 30 Tote wurden auch aus Birma gemeldet. Die Flutwellen erreichten selbst das Horn von Afrika, das mehr als 4.500 Kilometer vom Ort des Bebens entfernt liegt. In Somalia seien hunderte Menschen getötet worden und ganze Dörfer verschwunden, sagte ein Sprecher des somalischen Präsidenten gestern in Kenias Hauptstadt Nairobi. In Kenia selbst hatten die Behörden rechtzeitig die Strände evakuieren lassen.
In den am schlimmsten betroffenen Ländern Sri Lanka und Indonesien wurde je eine Million Menschen obdachlos. Wegen der riesigen Überschwemmungen und fehlenden sauberen Trinkwassers befürchteten Regierungsstellen und Hilfsorganisationen den Ausbruch von Seuchen. Es fehlt an Nahrungsmitteln. Eine große internationale Hilfsaktion ist angelaufen. HAN
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