: Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen
„Wie dumm von dem Fuchs! Er fürchtet sich so! Dabei gibt’s ihn doch gar nicht, den Grüffelo …“ Dass der Grüffelo mit seinen „schreckliche Hauern“, den „knotigen Knien“ und den „Stacheln am Rücken“, der sich angeblich im tiefen Wald mit der Maus treffen will, am liebsten Fuchsspieß zu Mittag isst, ist gut für den Nager und schlecht für den Fuchs – der lässt das schlaue Mäuschen weiterlaufen und verzieht sich. Dass die Maus aber beim plötzlichen Treffen mit dem echten Grüffelo noch so viel Geistesgegenwart beweist, ihn clever an der Nase herumzuführen und am Ende davonzujagen, ist der Clou des fabelhaften Buchs der britischen Kinderbuchautorin Julia Donaldson, deren Original, „The Gruffalo“, ja schon so was von Klassiker ist. Koautor und Illustrator der reizenden Bilder ist der Grafiker Axel Scheffler, und der gibt sich heute bei der Langen Buchnacht in Kreuzberg die Ehre, netterweise bereits um 15 Uhr im INA-Kindergarten (Dresdner Straße 128) aus dem Grüffelo vorzulesen und live Bilder zu zeichnen. Und noch zehn Minuten bis Gruffalo … ach nee, das war etwas anderes. Aber am Montag um 16 Uhr liest und zeichnet er sogar noch mal knotige Knie und schreckliche Klauen, diesmal in der Buchbox! (Danziger Straße 22, 7/5 Euro). Sonntag kann man mal wieder den Kaputtes-Spielzeug-Bestand aufstocken und in den Heckmann Höfen (Oranienburger Straße 32) zwischen 11 und 16 Uhr kleinen Kindern für ’n Appel und ’n Ei (beziehungsweise 50 Cent oder höchstens 1 Euro) ihre alten Lillifee-Hefte und „Bob der Baumeister“-Mixi-Figuren abschwatzen. Kinderflohmarkt ist doch schön. Kaum hat so ein Schätzchen 1,50 Euro für einen nicht ganz kompletten Playmobil-Taucher eingenommen, wird gleich wieder alles für zwei kaputte Bionics-Autos ausgegeben. So bleibt der Bestand an Kinderzimmerfüllmaterial schön ausgeglichen.
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