Mehr als Heizkosten

Ein Gesamtenergieverbrauch von Bürohäusern unter 100 Kilowattstunden ist möglich. Förderung vom Bund

Dass Bürohäuser mehrere hundert Kilowattstunden Primärenergie pro Quadratmeter und Jahr fressen müssen, ist keineswegs ein Naturgesetz. Ein Verbrauch von weniger als 100 Kilowattstunden ist schon heute machbar, wenn die verschiedenen Energiefresser im Gebäude gut austariert werden. Dabei helfen könnte ein Gebäudepass, wie er für verschiedene Typen von Bauwerken, etwa Wohngebäude, vorgeschrieben werden soll. Er gehört zur Umsetzung der Europäischen Gebäuderichtlinie in deutsches Recht, die bis 2006 vollzogen sein muss.

Um zu einem niedrigen Gesamtenergieverbrauch zu kommen, müssen nach Ansicht des Ingenieurs Werner Eicke-Hennig von der Hessischen Energiespar-Aktion alle Gebäudekomponenten in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit aufeinander abgestimmt werden. Wer zum Beispiel die Fassade so gestaltet, dass die Räume optimal mit Licht versorgt werden, braucht einen besseren Wärmeschutz für sein Gebäude, weil sich dessen Inneres weniger stark aufheizt. Im Gegenzug reduzieren sich jedoch die Kosten für den Stromverbrauch, für die Beleuchtung und die Kühlung.

Eine Orientierung für Bauherren bietet das „Förderkonzept Solarbau“ des Bundeswirtschaftsministeriums. Bei Bürobauten fordert es einen Primärenergieverbrauch für Heizung, Lüftung, Klimatisierung und Beleuchtung von weniger als 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Zugleich soll der Heizwärmebedarf weniger als 40 Kilowattstunden betragen und das Gebäude nicht durchgehend aktiv gekühlt werden. Die Architekten müssen das Tageslicht gut ausnützen und gewährleisten, dass das Gebäude wenigstens zum Teil mit erneuerbarer Energie betrieben werden kann. knö

Nähere Informationen und Hinweise zu Bauten, die diese Kriterien erfüllen, finden sich im Internet unter der Adresse www.solarbau.de