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Mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit wird Ende Januar in den Berliner Kunst-Werken die RAF-Schau und damit eines der ersten größeren Ausstellungsprojekte des neuen Jahres in der Hauptstadt erwartet. Die Kunst-Werke, eine Initiative für zeitgenössische Kunst, wollen vom 29. Januar an die ursprünglich vor einem Jahr geplante Ausstellung über die terroristische Rote Armee-Fraktion (RAF) zeigen. Zuvor hatte es im Internet eine äußerst erfolgreiche Kunstauktion zur Finanzierung der Schau gegeben, die zunächst vom Hauptstadtkulturfonds unterstützt werden sollte.

Das hatte vor einem Jahr zu heftigen Protesten von verschiedenen Seiten geführt, sodass die Kunst-Werke ihren Förderantrag wieder zurückzogen. Die Ausstellung über die Geschichte der RAF trägt jetzt den Titel „Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF. Ausstellung“. Der ursprünglich heftig umstrittene Arbeitstitel seinerzeit war „Mythos RAF“. Schirmherr ist der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP).

In der Ausstellung werden Werke von etwa 50 Künstlern zu sehen sein, die sich seit 1972 mit der RAF-Geschichte, den Tätern und ihren Opfern beschäftigt haben, wie Klaus Biesenbach von den Kunst-Werken mitteilte. Biesenbach ist inzwischen auch am Museum of Modern Art (MoMA) in New York tätig. Die RAF-Ausstellung soll von Felix Ensslin und Ellen Blumenstein realisiert werden. Biesenbach ist für Idee und Konzept verantwortlich. Gezeigt werden Werke von Künstlern wie Joseph Beuys, Gerhard Richter – in der Berliner MoMA-Ausstellung mit einem RAF-Zyklus „18. Oktober 1977“ vertreten –, Hans-Peter Feldmann, Jörg Immendorff, Martin Kippenberger, Jonathan Meese, Sigmar Polke, Katharina Sieverding, Klaus Staeck, Wolf Vostell und vielen anderen.