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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Eine Last-Minute-Aktion für Dresden: Die FDP will den Schutz von Unesco-Welterbestätten gesetzlich regeln und so die Aberkennung des Titels für das Elbtal noch verhindern. „Ein nationales Unesco-Welterbe-Ausführungsgesetz könnte die Lösung sein, um aus einer roten Karte der Unesco vielleicht noch eine gelbe Karte zu machen“, erklärte der FDP-Kulturexperte im Bundestag, Hans-Joachim Otto, am Wochenende. So könne die Bindungswirkung der Welterbe-Konvention für alle staatlichen Ebenen festgeschrieben werden. Sprich: Wenn die Unesco etwas zum Welterbe erklärt, soll in Deutschland niemand mehr daran herumbauen dürfen. Damit würde, so Otto, deutlich, dass der Titel nicht nur eine Ehre, sondern auch eine Verpflichtung für den Erhalt des Welterbes ist – was ja, mal so sagen, zunächst mal für die FDP eine erstaunlich reglementierungsfreudige Position ist. Ob die Partei auch die Errungenschaften unseres Tarifsystems in Ruhe lassen würde, wenn die Unesco das zum Welterbe erklärt? Deren Welterbezentrum in Paris hatte sich jüngst für eine Streichung des Dresdner Welterbetitels wegen des Baus der umstrittenen Waldschlösschenbrücke ausgesprochen.